Musikantenwallfahrt auf den Petersberg

Wallfahrt mit Ausblick und Volksmusik

Nach vier Jahren Pause sind hunderte Sänger, Musikanten und Pilger bei einer Wallfahrt wieder auf den Petersberg bei Flintsbach gestiegen. Von dort schallten ihre Gebete und Klänge traditioneller bayerischer Volksmusik ins Inntal hinab.

Die Pilger erreichen die Peterskirche auf dem Gipfel. © SMB/Schlaug

Flintsbach am Inn – Bevor die Wallfahrt offiziell losgeht, sind viele Pilger schon ordentlich ins Schwitzen gekommen. Schließlich haben sie auf dem Weg zum Treffpunkt am Apostelstationsweg den Großteil der steilen Strecke Richtung Gipfel des Petersbergs (848 m) bereits hinter sich gebracht.

Dort werden die Wallfahrer von Weihbischof Bernhard Haßlberger und Organisator Martin Wieland begrüßt. Singend, betend und musizierend ziehen sie dann entlang der Stelen des Apostelwegs den Berg hinauf. Die 13 Stelen wurden von dem Rosenheimer Künstler Josef Hamberger geschaffen und stellen Jesus und seine Jünger dar.

Der Blick weitet sich

Ab der 8. Station "Jakobus, der Jüngere" lassen die Pilger die Kühle des Waldes hinter sich und werden mit einem wunderbaren Ausblick ins Inntal belohnt.  Zu sehen sind der Inn, daneben die an diesem Morgen nur spärlich befahrene Autobahn Richtung Kufstein und das grüne, schier endlose Voralpenland.

Vom Gipfel herab spielen die Flintsbacher Alphornbläser den "Alten Weckruf". Als 14. Station erreichen die Teilnehmer die Peterskirche auf dem Gipfel, einem der beliebtesten Wallfahrtsorte im Erzbistum München und Freising.

Das Ziel vor Augen

Vor der Kirche - mitten im Biergarten - feiert Weihbischof Bernhard Haßlberger zum Abschluss die Eucharistiefeier. Bereits seit vielen Jahren begleitet er die Sänger und Musikanten bei dieser Wallfahrt. In seiner Predigt betont Haßlberger, dass eine Wallfahrt das echte Leben abbilde. Man sei gemeinsam unterwegs, fröhliche und beschwerliche Momente wechselten sich ab und man habe ein bestimmtes Ziel vor Augen. "Das Ziel von uns Christinnen und Christen ist das Leben bei Gott", so der Weihbischof, auch wenn gerne noch etwas Zeit vergehen dürfe, bis es für jeden soweit sei.

Musikantenwallfahrt auf den Petersberg


Die Sänger- und Musikantenwallfahrt hat ihren Ursprung im Jahr 1989, in dem der 850. Jahrestag der Altarweihe der Peterskirche unter anderem mit einem "Tag der Volksmusik" gefeiert wurde. Seither kommen alle zwei Jahre zahlreiche Pilger aus Bayern, Tirol, Salzburg und Oberösterreich auf dem Petersberg zusammen, um Gottes Segen zu erbitten.

Musikalische Schmankerl

Angereichert ist der Gottesdienst auf dem Petersberg mit unzähligen musikalischen Beiträgen. Das "Andante" von Saitentanz ist genauso zu hören wie das "Halleluja" aus der Kleinen Messe oder das "Agnus Dei" aus der Bauernmesse. Einen Höhepunkt stellt das "Danklied" dar, das die hochbetagten Inntaler Sänger zum Ende des Gottesdienstes anstimmen.

Die Teilnehmer und Organisator Martin Wieland sind zum Abschluss der Wallfahrt dankbar für das gute Wetter und den reibungslosen Verlauf und sich zudem darin einig, dass der Tag die Sänger und Musikanten weiter in ihrem wichtigen Engagement in der musikalischen Heimatpflege bestärken wird.

Der Autor
Klaus Schlaug
Online-Redaktion
k.schlaug@michaelsbund.de