Nach Corona-Impfung

Münchner Caritas fordert Erleichterungen für Geimpfte in Heimen

Kein Maskenzwang, gelockerte Besuchseinschränkungen und Quarantäne-Vorschriften - wer sich impfen lässt, soll nicht nur gesundheitlich davon profitieren. Mit mehr Information sollen auch Skeptiker überzeugt werden.

Viele erhoffen sich durch die Impfung Lockerungen der strengen Coronamaßnahmen. © alex.pin - stock.adobe.com

München – Für geimpfte Bewohner und Pfleger in Altenheimen sollte es nach dem Willen der Münchner Diözesan-Caritas Erleichterungen geben. So könnte das Personal zu einer Impfung leichter motiviert werden, wenn es dann keine FFP2-Masken mehr tragen und sich nicht mehr so häufig testen lassen müsste, sagte Doris Schneider, Geschäftsleiterin von 27 Caritas-Altenheimen in Oberbayern, am Montag in München. Bei den geimpften Bewohnern seien Quarantäne-Vorschriften und Besuchseinschränkungen zu überdenken.

"Das Gesundheitsministerium muss jetzt dringend eine Perspektive für diejenigen Einrichtungen schaffen, in denen bereits geimpft wurde", forderte Schneider. "Die neuen Regelungen müssen spätestens in zwei Wochen vorliegen, wenn mit der zweiten Impfung eine Immunisierung vorliegt." Dabei sei es notwendig, die mögliche Übertragung von Viren durch geimpfte Personen zu bewerten.

Zeit für eine gute Entscheidung

Die Geschäftsleiterin kritisierte die Diskussion über eine fehlende Impfbereitschaft der Pflegekräfte. "Auch Altenheim-Mitarbeitende sind Menschen und haben Bedürfnisse zum Beispiel nach Information und auch Ängste hinsichtlich des neuen Impfstoffs." Es sei zu respektieren, "wenn der eine oder die andere etwas Zeit für eine gute Entscheidung braucht". In diesem Zusammenhang begrüßte Schneider mehrsprachige Informationen auf der Internetseite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Das mache es den noch unentschlossenen Beschäftigten leichter.

Schneider wies ferner auf den erhöhten Aufwand aufseiten der Pflege für die Impfungen hin. In einem Caritas-Haus müssten im Schnitt 90 bis 100 Bestätigungen bei den Angehörigen eingeholt werden. Zudem müssten die mobilen Impfteams begleitet und jeder Geimpfte müsse wegen möglicher Nebenwirkungen eine halbe Stunde überwacht werden. Dies stemmten die Beschäftigten alles neben ihrer Arbeit. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie