Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes

Münchner Benediktiner mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Frater Emmanuel Rotter OSB mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Damit würdigte er sein jahrzehntelanges Engagement für Menschen ohne Obdach in München.

Frater Emmanuel ist von Bundespräsident Steinmeier für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. (von li. nach re.: Irene Frey-Mann, langjährige Leiterin der Arztpraxis in der Obdachlosenhilfe, Frater Emmanuel Rotter, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sozialarbeiter Robert Greiner, Abt Johannes Eckert) © Benediktinerabtei Sankt Bonifaz

Der Benediktiner Frater Emmanuel  ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.  Der Benediktiner ist von der Auszeichnung sehr bewegt: "Ich habe sie auch für die vielen Männer und Frauen entgegengenommen, die unsere Obdachlosenhilfe tragen. Sie geben als haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit über 30 Jahren Menschen ohne Obdach ein Stück Hilfe zum Leben, Ansehen, Würde und Heimat.“

Abtei Sankt Bonifaz ist Anlaufstelle für Obdachlose

Schon 1991 erkannte Frater Emmanuel die große Not der Menschen, die auf der Straße leben. Zusammen mit einem Mitbruder des Klosters St. Bonifaz in München begann er, bedürftige Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Zudem richteten sie ein kleines Behandlungszimmer für die medizinische Versorgung ein. Bald diente der Gästespeisesaal der Abtei als Essensausgabe und Aufenthaltsraum für Obdachlose.

Frater Emmanuel überzeugte Abt und Konvent, einen Teil des Klostergartens für die Errichtung eines Sozialhauses zu nutzen. 2001 wurde das Haneberghaus eröffnet, das seitdem etwa 350 bedürftigen Personen täglich eine Essensausgabe, soziale Beratung, eine Kleiderkammer mit Duschen und eine eigene Arztpraxis anbietet. Ferner können Obdachlose die Klosterpforte als Postadresse nutzen und so die für die Teilhabe wichtige Erreichbarkeit sicherstellen.

Steinmeier: Ehrenamtliche sind Vorbilder

In seiner Ansprache sagte Bundespräsident Steinmeier: "Aufeinander zuzugehen und sich für andere einzusetzen, erfordert Mut. Weil man sich nämlich die Probleme und Sorgen fremder Menschen zu eigen macht; Probleme und Sorgen, die man doch selbst eigentlich gar nicht haben will [...] Ihr Einsatz schafft etwas für unsere gesamte Gesellschaft: Sie sind Vorbilder, Sie sind Ermutiger, Sie fördern das Miteinander und den Gemeinsinn – Sie machen unser Land stark!"

Unter dem Motto "Mitmenschlichkeit leben: Wege aus der Armut schaffen" würdigte der Bundespräsident am Tag des Ehrenamtes zusammen mit Frater Emmanuel acht Frauen und sechs Männer für ihren herausragenden Einsatz für das Zusammenleben in Deutschland. Die 15 Ordensträgerinnen und Ordensträger setzen sich in besonderer Weise für benachteiligte Menschen ein – in Deutschland und weltweit. Sie ermöglichen Teilhabe, bieten medizinische Behandlung und soziale Unterstützung und bekämpfen Kinderarmut. (pm/smb)