Neben der Radierung wurden die Preisträger auch mit einem Mediengutschein des Medienhauses Sankt Michaelsbund in Höhe von 1.000 Euro geehrt. Direktor Stefan Eß will damit auch nochmal darauf hinweisen, wie wertvoll das Engagement der vielen guten Geister in den Büchereien der Pfarreien und Gemeinden ist: „Dieser Preis bietet eine Bühne für das vielfältige Engagement unserer Ehrenamtlichen und zeichnet Projekte aus, die herausragend sind, wo sich Menschen für andere einsetzen!“
Dieser Einsatz findet sich bei allen drei Gewinnern wieder: So wurde die Katholische Öffentliche Bücherei Niedernberg in Unterfranken geehrt, die Siegbert Hartlaub mit seiner Frau Karla leitet. Zusammen mit einem großen Team hat er im überfluteten Ahrweiler beim Wiederaufbau geholfen: Hartlaub sammelte Geld bei Bücherflohmärkten und Spendenaktionen, organisierte Medienspenden für die Bücherei und schippte sogar Schlamm in Ahrweiler. Nicht um einen Preis zu gewinnen, sondern um zu helfen: „Ohne Ehrenamt würde viel in der Gesellschaft nicht mehr funktionieren – und Gemeinschaft erleben kann man vor allem auch im Ehrenamt; das könnten Staat und Kirche nie leisten!“
Die Lesefähigkeit der Kinder nach der Pandemie stärken
Auf der Motivation und dem Miteinander der Ehrenamtlichen beruht auch das zweite ausgezeichnete Projekt in Obertraubling bei Regensburg. Das Ziel: Die Lesefähigkeit der Grundschüler soll steigen. Weil die Bücherei auf dem Schulgelände steht, hätten die Mitarbeiter: innen der Bücherei mitbekommen, welche Probleme Kinder teilweise auch noch in der vierten Klasse hätten, gelesene Inhalte zu erfassen. Mehrere Ansätze haben Helena Krause und ihre Mitstreiter in den vergangenen Pandemiejahren zur Leseförderung verfolgt: unter anderem auch die Vorstellung von Kinderbuchklassikern. Dafür wurden seien Videos aufgenommen und Bastelanleitungen gefilmt worden, erklärt Helena Krause. Weil die Pandemie zu Beginn Kontakte stark erschwerte, wäre beinahe auch das traditionelle Adventsvorlese in der Grundschule ausgefallen. Mit Hilfe von 24 Ehrenamtlichen konnten sich die Kinder jeden Tag ihren Vorleser per Video ins Klassenzimmer holen.
Auch Projekt Nummer 3 hatte sich die verbesserte Lesefähigkeit der Kinder als Ziel vorgenommen: in der Stadtbücherei im niederbayerischen Pocking riefen die Mitarbeiter:innen die Kinder dazu auf, laut vorzulesen. Aber nicht einfach so vor sich hin: in einer Goodwill- Aktion erklärte sich eine Friseurin bereit, den Kindern die Haare zu schneiden, während sie ihre Texte vortrugen. Für Büchereileiterin Sigrun Strohmeier war die Aktion ein wichtiger Baustein dazu, mehr Kinder zu begeistern: „Dass Kinder Bücher lesen, ist elementar wichtig. Ich habe vier Enkel und die werde ich mit Büchern zutexten!“
Der Sankt Michaelsbund will auch in den kommenden Jahren einen Michaelspreis ausloben. Denn, darin waren sich Festgäste und Jury einig: es gibt noch sehr viel mehr Projekte, die es verdient haben, ausgezeichnet zu werden!