Verbrannte Bücher

Lesung gegen das Vergessen

Nicht wie in den Jahren davor am Königs- und Odeonsplatz, sondern wegen Corona digital, wird heuer die Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nazis begangen. Neben bekannten Persönlichkeiten kann auch jeder selbst beteiligen.

Ab März 1933 wurden in Deutschland und später in den besetzten Ländern von den Nazos Bücher und Bibliotheken verbrannt. © Edalin - stock.adobe.com

München – Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nazis, beteiligten sich ca. 50.000 Münchnerinnen und Münchner an der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten und deren Rektoren inszeniert wurde. Verbrannt wurden Bücher von AutorInnen wie Bertolt Brecht, Elisabeth Castonier, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig und Stefan Zweig.

Seit vielen Jahren werden am 10. Mai deutschlandweit öffentliche Lesungen aus diesen „verbrannten Büchern“ organisiert, so auch die Lesung gegen das Vergessen auf dem Odeonsplatz vor der Theatinerkirche. Dieses Jahr jedoch steht es aufgrund Corona-Pandemie schlecht um die öffentlichen Veranstaltungen. Doch Erinnern kann und sollte man trotzdem: Die Lesung gegen das Vergessen wird auch im Internet stattfinden.

Bekannte Leser

Die Lesenden, darunter Dieter Reiter, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Dieter Hanitzsch und Michaela May,  zeichnen sich beim Lesen auf und verbreiten die Videos am 10. Mai unter den Hashtags #gegenVergessen und #10mai1933. Auch der Direktor des Sankt Michaelsbundes, Stefan Eß, nimmt mit einer Lesung aus Peregrin Steinhövels „Bestiarium Literaricum“ teil. Die Videos werden auf den Social-Media-Kanälen (Facebook und Instagram) der Lesung gegen das Vergessen zu sehen sein.

Jeder ist eingeladen, bei der digitalen Lesung gegen das Vergessen mitzumachen. Finden Sie hier alle Informationen wie Sie selbst teilnehmen können.