Umwandlung zur Moschee

Konferenz Europäischer Kirchen beunruhigt über Hagia Sophia

Vom Museum wieder zu einer Moschee - die Pläne für die veränderte Nutzung der Hagia Sophia stoßen auf Kritik.

Hagia Sophia in Istanbul soll zur Moschee umgewandelt werden. © imago images / Xinhua

Brüssel – Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hat ihre Beunruhigung über den Moschee-Plan für die Hagia Sophia in Istanbul geäußert. Eine solche Aktion schaffe möglicherweise einen "fruchtbaren Boden" für religiösen Hass und Gewalt, sagte KEK-Präsident Christian Krieger am Mittwoch in Brüssel. Seine Organisation habe auch die Unesco kontaktiert, um die Änderung des Status der Hagia Sophia zu verhindern.

Allgemein zugängliche Brücke

Metropolit Cleopas von Schweden erklärte, die Hagia Sophia bringe als Museum Menschen und Kulturen aus der ganzen Welt zusammen. "Eine Änderung dieses Status schmälert zweifellos das Vermächtnis dieses bemerkenswerten Bauwerks als eine allgemein zugängliche Brücke, die Ost und West verbindet und die friedliche Koexistenz, gegenseitiges Verständnis und Solidarität zwischen verschiedenen Völkern symbolisiert", so der KEK-Vizepräsident.

Papst Franziskus hatte am Sonntag nach dem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz gesagt, er empfinde einen "großen Schmerz", wenn er an das Wahrzeichen in Istanbul denke.

Turbulente Geschichte

Die Hagia Sophia wurde 537 als Reichskirche des griechisch-orthodoxen Kaiserreichs Byzanz geweiht und war die größte Kirche des Christentums. Nach der Eroberung Konstantinopels, des heutigen Istanbul, durch die türkischen Osmanen wurde sie 1453 zur Moschee und mit Minaretten versehen. Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk machte sie 1934 zum Museum.

Die geplante Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee hat international Kritik ausgelöst. Laut Präsident Recep Tayyib Erdogan soll darin am 24. Juli erstmals ein Freitagsgebet stattfinden. (kna)