Antisemitismus

Empörung nach Angriff auf Münchner Rabbiner

Der Geistliche wurde auf offener Straße beschimpft - nur einer von vielen Vorfällen in der letzten Zeit, der sich gezielt gegen Juden richtet.

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München – Auf den Rabbiner der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Shmuel Aharon Brodman, hat es einen Angriff gegeben. Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) verurteilte die antisemitische Attacke auf den Gemeinderabbiner. "Jeder Mensch muss in Bayern sicher und geborgen leben können! Wir dulden keinen Hass in unserer Mitte, in unseren Städten und Gemeinden", wurde sie in einem Tweet des bayerischen Landtags (Samstag) zitiert.

Medien zufolge war Rabbiner Brodman am Donnerstagabend auf der Straße von vier Männern beschimpft worden. Die Verfolger machten dabei laut Polizei "wiederholt abfällige verbale Äußerungen über den Staat Israel". Die Polizei ermittelt. Brodman glaubt demnach, eine mögliche Motivation für die Beleidigungen könnte seine Kippa gewesen sein, die er während des Vorfalls trug. Nach seiner Wahrnehmung sprachen "die Personen arabisch untereinander".

Entwicklung der letzten Zeit

Aigner betonte, dass jede Form von Antisemitismus gleichermaßen verabscheuungswürdig sei - "egal ob von rechts, von links, von Muslimen oder aus der Mitte der Mehrheitsgesellschaft". Auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, zeigte sich erschüttert. "Der Angriff fügt sich leider in die Entwicklung der letzten Zeit ein: Auch bei uns hier in München nehmen Extremismus und Judenhass zu. Und die Unsicherheit unter unseren Gemeindemitgliedern wird nach dem gestrigen Vorfall nicht geringer werden", sagte sie der "Bild"-Zeitung (Freitag online). (kna)