Seit über 100 Jahren werden in Aschau Kinder und Jugendliche mit körperlichen Behinderungen medizinisch versorgt. Die Orthopädische Kinderklinik gehört inzwischen zu den renommiertesten Häusern in ganz Europa – und darüber hinaus. Der 11-jährige Pedro ist extra aus Angola in den Chiemgau gereist. Ein verkürztes Bein mit einem verdrehten Knie muss operiert werden, dafür sind sie hier Spezialisten. „Bis auf Schulter und Kopf machen wir alles“, erklärt Pflegedienstleiterin Andrea Eder. In den zwei Operationssälen werden im Jahr rund 1.500 Eingriffe vorgenommen. Seit zwei Jahren gehört auch eine Wirbelsäulenchirurgie zum Portfolio der Klinik.
Behandlungsunterbrechungen führen zu lebenslangen Problemen
Viele der jungen Patienten werden über einen längeren Zeitraum behandelt und mehrfach operiert. „Die besondere Herausforderung liegt darin, bei den Operationen das Wachstum der kommenden Jahre zu berücksichtigen“, erklärt Chefarzt Bronek Boszczyk. Wie konsequent und regelmäßig die medizinischen Eingriffe durchgeführt werden, entscheidet daher über den Erfolg einer ganzen Behandlung. Unterbrechungen von mehreren Monaten oder gar Jahren können lebenslange Probleme nach sich ziehen. Kriege und Krisen, die die medizinische Versorgung beeinflussen, können so zu einem erheblichen Gesundheitsrisiko für behinderte Kinder werden.