In Politik und Kirche

Katholische Jugend und Senioren für Wahlrecht ab 16

Das Wahlrecht ab 16 Jahren schlage eine "Brücke zwischen den Generationen". Auch im ländlichen Raum müsse sich einiges ändern, so die Forderung von katholischen Verbänden.

Junge Menschen seien nach Ansicht der Verbände bisher in politischen Entscheidungsprozessen deutlich unterrepräsentiert. © annette shaff - stock.adobe.com

München - Das Landesforum Katholische Seniorenarbeit Bayern und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in Bayern (BDKJ) haben sich für ein aktives Wahlrecht ab 16 Jahren ausgesprochen. Dieses solle auf allen politischen und kirchlichen Ebenen gelten, heißt es in einer gemeinsamen, am Mittwoch in München veröffentlichten Erklärung. "Statt eines Gegeneinanders braucht es eine Brücke zwischen den Generationen, die gegenseitiges Verständnis fördert", sagte Marianne Habersetzer vom Landesforum. Denn junge Menschen seien bisher in politischen Entscheidungsprozessen deutlich unterrepräsentiert.

Der BDKJ-Vorsitzende Daniel Köberle ergänzte, um der politischen Verantwortung aller Generationen gerecht zu werden, sei es notwendig, "dass auch junge Menschen in politischen Entscheidungen eingebunden sind, die ihre Zukunft betreffen". Damit begegneten sich alle Generationen auf demokratischer Augenhöhe und mit Respekt.

Chance in Digitalisierung

Darüber hinaus müsse die Digitalisierung vorangetrieben werden, vor allem die Geschwindigkeit beim Breitbandausbau, sind sich beide Seiten einig. Der ländliche Raum, wo vor allem unter 18-Jährige und über 65-Jährige stärker vertreten seien, habe hier großen Bedarf. "Gerade für die Generationenarbeit liegt in der Digitalisierung eine große Chance. Wenn es gelingt, Formate intergenerationellen Lernens zu entwickeln, dann lernen alle Beteiligten", sind sich Habersetzer und Köberle einig. Dann sei das Lernen von- und miteinander immer auch ein Lernen übereinander und könne damit zum Wachsen der Generationengerechtigkeit beitragen.

Orientierung am Gemeinwohl

Weiter forderten Landesforum und BDKJ von der Entscheidern in Gesellschaft und Politik, weg von der einseitigen ökonomischen Fokussierung hin zu mehr Gemeinwohlorientierung zu kommen. Die ökologischen Folgen des Handelns müssten stärker in den Blick genommen werden. Gerade die Kirche als gesellschaftlicher und auch als wirtschaftlicher Akteur könne als gutes Vorbild vorangehen und ökologische Nachhaltigkeit sowie die Bewahrung der Schöpfung zu einem Grundprinzip ihres Handelns machen. (kna)