Folgen der Corona-Krise

IN VIA hilft Migrantinnen in der Pandemie

Unsichere Jobs, häusliche Gewalt und Homeschooling: Das sind immer wieder Themen in der IN VIA-Beratungsstelle „KOFIZA“. Insbesondere Migrantinnen leiden unter der Corona-Krise.

Die Sozialpädagogin Lourdes Valencia berät seit 30 Jahren Migrantinnen bei IN VIA. © IN VIA

München – Die Corona-Zahlen sinken, die Menschen gehen wieder raus und so langsam kann man mal nachschauen, welche Schäden die Pandemie angerichtet hat. Eine Gruppe, die kaum in Erscheinung getreten ist, war die der Migrantinnen. Dabei hatten die unter der Krise besonders zu leiden, sagt Lourdes Valencia vom katholischen Verein IN VIA in der aktuellen Podcast-Folge von "Total Sozial": „Viele haben ihren Job verloren. Denn Migrantinnen arbeiten oft in prekären Beschäftigungsverhältnissen.“ Ein weiters Problem war das Homeschooling: „Einerseits, weil Laptops gefehlt haben oder die Frauen nicht wussten, wie sie an die zur Verfügung gestellten Geräte gelangen können. Andererseits, weil sie nicht so gut Deutsch können, dass sie ihren Kindern helfen können.“

Hilfsangebot in der Muttersprache

Ein weiteres Thema war häusliche Gewalt, ergänzt Monika Strauch, ebenfalls von IN VIA: „Das Thema kam in der Beratungsstelle auf jeden Fall häufiger vor als vor der Pandemie.“ Aber die Frauen hätten sich gerade jetzt nicht getraut, ihre prügelnden Partner zu verlassen. Denn wenn sie weniger als drei Jahre verheiratet seien, hätten sie keinen eigenen Aufenthaltstitel. In Krisenzeiten hielten sie so eher am Bekannten fest.

Migrantinnen bekommen Hilfe bei der Beratungsstelle „KOFIZA“ von IN VIA und auch der Notunterbringung „Haus TAHANAN“. Dort sollte heuer eigentlich gefeiert werden, denn dieses Haus gibt es seit genau 30 Jahren. Damals war es von Migrantinnen gegründet worden, erzählt Monika Strauch: „Einige Frauen, denen bei IN VIA geholfen worden war, wollten anderen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind.“ Dieser Gedanke wird bis heute weitergetragen und so bekommt jede hilfesuchende Frau Unterstützung in ihrer Muttersprache – egal woher sie kommt.

Podcast-Tipp

Total Sozial

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Die Autorin
Brigitte Strauß-Richters
Radio-Redaktion
b.strauss-richters@michaelsbund.de

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie