25 Jahre Deutsche Einheit

Große Dankbarkeit und bleibende Aufgaben

Am 3. Oktober 1990 wurde die Deutsche Einheit besiegelt – zum 25. Jahrestag blicken Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm dankbar zurück auf das Erreichte. Gleichzeitig benennen sie die neuen Herausforderungen, vor denen ein vereintes Deutschland heute steht.

Reinhard Marx und Heinrich Bedford-Strohm auf dem Freisinger Domberg bei der Eröffnung der Woche für das Leben 2012 (Bild: SMB/Hasel) © SMB/Hasel

Bonn – Nach 45 Jahren der Teilung wurde am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung Deutschlands besiegelt. Der Prozess des Zusammenwachsens sei „eine Erfolgsgeschichte“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx und des Vorsitzenden des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Ein Rückblick auf die letzten 25 Jahre erfülle sie mit "Freude und Dankbarkeit".

Heute konstatieren Marx und Bedford-Strohm, dass der Transformationsprozess in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gelungen sei. Trotzdem dürften die fortwährenden Unterschiede nicht außer Acht gelassen werden: konstant höhere Arbeitslosenquoten beispielsweise würden junge Menschen aus Ostdeutschland zur Abwanderung zwingen – nur ein Problem, das einer gemeinsamen Lösung bedürfe.

Deutschland habe sich bewährt „als eine Friedensmacht, die in Europa und weltweit in vielfältige Institutionen und Aufgaben eingebunden ist“ – was auch mit einer gewachsenen Verantwortung einhergehe. Verantwortung müssten wir beispielsweise im Umgang mit den zahlreichen Flüchtlingen zeigen, die nach Deutschland kommen. Die Frage nach einem guten Miteinander gehe nun über die innerdeutsche Ost-West-Dimension hinaus: ein respektvoller Umgang mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Prägung sei nun das Ziel.

Die Kirchen als Orte des Gebets hätten schon einmal den Prozess des Zusammenwachsens von Ost und West befördert. Nun bestünde ihre Aufgabe darin, „Lebensräume von Frieden und Förderung, von Verständigung und Versöhnung bereitzustellen und so zu einem gelingenden Zusammenleben beizutragen.“ (taw/pm)