Würzburger Psychiater

Ein neuer Sucht-Sonderbeauftragter für Bayern

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat einen Sonderbeauftragten für Prävention für psychische Gesundheit und Sucht eingesetzt. Dabei handelt es sich um den Kinder- und Jugendpsychiater Professor Marcel Romanos vom Würzburger Universitätsklinikum. Er werde seine Tätigkeit im September aufnehmen.

Eine Drogensucht löst oft schon im jugendlichen Alter psychische Erkrankungen aus. © stock.adobe.com - Kwest

Romanos ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und leitet das Deutsche Zentrum für Präventionsforschung und Psychische Gesundheit an der Würzburger Uni. Der Experte ist ein Kritiker der von der Ampelkoalition in Berlin betriebenen Legalisierung von Cannabis-Produkten.

Noch immer würden die davon ausgehenden erheblichen Gefahren für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Jugendlichen ignoriert, sagte Romanos. Psychische Erkrankungen begönnen typischerweise in jungen Jahren und hätten oft lebenslange Verläufe. Um dem begegnen zu können, brauche es dringend wissenschaftlich evaluierte Konzepte.

Holetschek forderte das am Mittwoch tagende Bundeskabinett auf, die Legalisierungspläne für Cannabis zu stoppen. Bayern investiere in diesem Jahr mehr als acht Millionen Euro in Suchtpräventions- und Suchthilfeangebote. Die Bundesregierung kürze ihre Ausgaben für Aufklärungsmaßnahmen auf diesem Gebiet im kommenden Jahr um 4 Millionen auf 9,2 Millionen Euro. Diese Größenverhältnisse zeigten eine Schieflage bei den Prioritäten des Bundes. (kna)