"Was sterblich ist an ihnen, hinterließen hier Bayerns erlauchte Fürsten.“ Diese Inschrift hatte Kurfürst Max Emmanuel über dem Eingang der diesmal gesuchten Krypta anbringen lassen. Seine Mutter, die kunstsinnige Kurfürstin Henriette Adelaide (1636 – 1676), hatte die Kirche aus Dankbarkeit für die Geburt ihres Sohnes erbauen lassen. Das Gotteshaus mit seinem charakteristischen Doppelturmpaar und der mächtigen Kuppel ist bei Einheimischen wir Touristen beliebt und darf auf keinem München-Panorama fehlen.
Erstes bayrisches Königspaar ist dort begraben
Die Krypta befindet sich unter dem Presbyterium, also dem Altarraum, und wurde 1685 fertiggestellt. Diese drittälteste Wittelsbacher-Grabstätte Münchens entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer der wichtigsten Begräbnisstätten der Dynastie. Schließlich befinden sich darin 33 Metallsarkophage aus der Zeit des 17. bis 20. Jahrhunderts, in der Angehörige des Hauses Bayern ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die einfachen, oft sogar völlig schmucklosen Särge, sind in den einzelnen niedrigen eingewölbten Nischen aufgereiht, lediglich die prächtigen Wappen an den Wänden sorgen für ein wenig Farbe.
Neben dem Kirchenbauherren Kurfürst Ferdinand Maria (1636 – 1679) und seiner Frau, der bereits erwähnten Kurfürstin Henriette Adelaide, deren Sohn, Kurfürst Max Emmanuel (1662 – 1726), und Enkel Kaiser Karl VII. (1697 – 1745) liegen unter anderem das erste bayerische Königspaar, Max. I. Joseph (1756 – 1825) und Karoline Friederike (1776 – 1841), sowie Prinzregent Luitpold (1821 – 1912) und Kronprinz Rupprecht (1869 – 1955) hier begraben. Die Herzen der Familienmitglieder wurden jedoch in der Altöttinger Gnadenkapelle bestattet.
Gernalkonsulin würdigt Verbindung zwischen Bayern und Griechenland
Auch König Otto I. von Griechenland fand hier seine letzte Ruhe. Er starb am 26. Juli 1867 im Exil von Bamberg, nachdem er 1862 nach 30-jähriger Regentschaft nach Bayern hatte fliehen müssen. 2017 jährte sich sein Todestag zum 150. Mal. Zum Gedenken an den Wittelsbacher hatten die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und die Gemeinde Ottobrunn zu einer ökumenischen Gedenkstunde in Kirche und Krypta eingeladen. Mitglieder einer griechischen Trachtengruppe und des „Burschenvereins Ottobrunn König Otto I. von Griechenland“ hielten vor dem Bild des Königs Ehrenwache. Beim anschließenden Festakt würdigte die damalige Generalkonsulin der Republik Griechenland, Panagiota Konstantinopoulou, die „enge und mehrschichtige Verbindung zwischen Bayern und Griechenland“, die König Otto gefördert habe.
Schloss in Athen bis heute Parlamentsgebäude
1815 wurde Otto als Sohn von König Ludwig I. und seiner evangelischen Gemahlin Therese geboren und mit 16 Jahren von der griechischen Nationalversammlung zum ersten König Griechenlands nach der Herrschaft der Osmanen gewählt. Der Ausbau des Bildungswesens sowie die Gründung der Nationalbibliothek und -bank werden ihm unter anderem zugeschrieben. Sein Schloss in Athen ist zudem bis heute das Parlamentsgebäude. Zu besichtigen ist die Fürstengruft jeden Samstag von 10 bis 12.30 und von 13 bis 16.30 Uhr.
In welchem Gotteshaus befindet sich unsere heutige Krypta?