Paderborn und Bamberg

Deutschland hat zwei neue Erzbischöfe

Papst Franziskus hat gleich zwei neue Erzbischöfe für Deutschland ernannt: Udo Bentz leitet künftig das Erzbistum Paderborn. Der neue Bamberger Erzbischof heißt Herwig Gössl. Bischof Georg Bätzig gratuliert den beiden Neu-Bischöfen.

Herwig Gössl und Udo Bentz sind die neuen Erzbischöfe von Bamberg und Paderborn. © KNA

Papst Franziskus hat zwei neue katholische Erzbischöfe für Deutschland ernannt: Udo Bentz (56), seit 2015 Weihbischof in Mainz, leitet künftig das westfälische Erzbistum Paderborn. Der neue Bamberger Erzbischof heißt Herwig Gössl (56); er ist seit 2014 Weihbischof in der bayerischen Diözese. In Paderborn leben rund 1,4 Millionen Katholiken, in Bamberg knapp 600.000. Die Personalien wurden am Samstagmittag zeitgleich in Rom, Bamberg und Paderborn bekanntgegeben.

Bischof Georg Bätzing gratuliert Neu-Bischöfen

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, gratulierte beiden und würdigte ihr bisheriges Wirken. In einem Glückwunschbrief an Bentz hob er dessen Engagement beim Reformprozess Synodaler Weg hervor. Auch seien dessen Verantwortung in der Jugendkommission und der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz ebenso unverzichtbar wie sein Vorsitz der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten.

Berufung Gössls steht für Kontinuität

Die Berufung Gössls steht laut Bätzing für Kontinuität. Er sei jemand, "der behutsam und in gangbaren Schritten die Kirche der Zukunft gestalten möchte". Auch Gössl habe sich persönlich beim Synodalen Weg engagiert. Ebenso zeigte sich der Bischofskonferenz-Vorsitzende dankbar für dessen Einsatz in den Kommissionen für caritative Fragen sowie für Ehe und Familie.

Bischof


Das Wort Bischof ist abgeleitet von dem altgriechischen Begriff "episkopos" (Statthalter, Aufseher, Hüter). Zum Bischof können in der katholischen Kirche nur Männer geweiht werden, die bereits die Priesterweihe empfangen haben. Gemäß katholischer Auffassung leiten die Bischöfe ihre Diözesen als Stellvertreter und Gesandte Christi; sie stehen zugleich in der Nachfolge der Apostel Jesu. Deshalb kann ein Geistlicher nur durch einen Bischof zum Bischof geweiht werden, der seinerseits durch einen Bischof geweiht wurde. Zuvor muss er vom Papst ernannt worden sein. Durch ihre Weihe sind die Bischöfe zugleich eingebunden in das weltweite Bischofskollegium mit und unter dem Papst, dem Bischof von Rom. Die besondere Stellung des Bischofs wird dadurch deutlich, dass ihm die Spendung bestimmter Sakramente wie etwa der Firmung oder Priesterweihe zukommt. Deutlich wird dies auch durch die Art, wie der Bischof Gottesdienst feiert (Pontifikalamt) und durch Gewänder und Amtsabzeichen (Mitra, Bischofsstab, Bischofskreuz). (kna)

Gössl leitete sein Heimatbistum übergangsweise und geräuschlos seit dem Rücktritt von Erzbischof Ludwig Schick am 1. November 2022. Der gebürtige Münchner wuchs in Nürnberg auf. Er gilt als gemäßigt-konservativ. Bisher wirkte er als Gemeindeseelsorger und in der Priesterausbildung, zuletzt war er vor allem für die Caritas zuständig.

Weihbischof Bentz wurde 2017 zusätzlich Generalvikar und damit Verwaltungschef der Diözese Mainz. Der im pfälzischen Rülzheim geborene Theologe arbeitete von 1998 bis 2002 als Sekretär des damaligen Mainzer Bischofs und Kardinals Karl Lehmann. Bentz folgt auf Hans-Josef Becker, der am 1. Oktober 2022 als Paderborner Erzbischof zurückgetreten war. (kna)