Neuer Stoff für Leseratten

Der Podcast „Ein Buch“ bietet Orientierung bei der Büchersuche

Die beiden Literaturexpertinnen Gabie Hafner und Susanne Steufmehl stellen im Podcast „Ein Buch" stellen jede Woche literarische Werke vor, die sie wegen fesselnder Themen, interessanter Charaktere und gut recherchiertem Inhalt begeistern. Ein Trend steht aktuell besonders im Mittelpunkt.

Im Podcast „Ein Buch“ stellen die Literaturexpertinnen Susanne Steufmehl und Gabie Hafner jede Woche ihre Leseempfehlungen vor © SMB

Egal, wie viele Bücher Radio-Redakteurin Gabie Hafner schon gelesen hat: „Es muss mich in ein Buch reinziehen.“ Das kann am Thema liegen, aber vor allem muss ihr die Sprache gefallen, damit sie weiterliest. Susanne Steufmehl, Buchberaterin für Belletristik & Sachbuch beim Michaelsbund, sieht das ähnlich: „Ich muss interessante Charaktere entdecken, und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, aus welchem Genre dieser Roman stammt.“ Auch Äußerlichkeiten wie Schriftbild und Cover sind ihr wichtig. Noch mehr kommt es ihr aber darauf an, dass der Inhalt gut recherchiert ist.

Hafner und Steufmehl sind unsere Literaturexpertinnen, schließlich stellen sie im Michaelsbund-Podcast „Ein Buch“ jede Woche im Wechsel ein Werk vor, das ihnen besonders gut gefällt. Deshalb wissen sie auch, dass derzeit vor allem Bücher beliebt sind, die sich mit unserer Zukunft befassen. „Viele Bücher bieten einen dystopischen, also skeptischen Blick in die Zukunft“, weiß Hafner. Manches Buch sei gelungen, andere wiederum seien so geschrieben, dass man denke: „So wird’s hoffentlich nicht werden!“ Insgesamt habe sie jedoch das Gefühl, dass die Autoren verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen und nicht allzu sehr versuchen, den Lesern Angst zu machen. Zeitloser Dauerbrenner sei außerdem das Thema „Familie“ in all seinen Facetten.

"Wie reagieren wir, wenn sich diese künstliche Intelligenz gegen uns wendet?"

Bei ihrem Besuch auf der Frankfurter Buchmesse konnte Steufmehl feststellen, dass die Bücher, die auf ein junges Publikum abzielen, „eskalieren“. Das bestätige auch ein Blick auf die Bestsellerlisten, sodass die Traditionsverlage auf diesen Zug aufgesprungen seien. Vor allem in der Krimiliteratur gehe der Trend in Richtung Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz: „Wie werden wir mit dem, was wir erschaffen haben, fertig? Wie reagieren wir, wenn sich diese künstliche Intelligenz gegen uns wendet? Das bietet guten Stoff für spannende Romane.“

Die Büchereiarbeit und der Verlag des Michaelsbundes


Der Michaelsbund wurde 1901 gegründet und kann als einer der ältesten Büchereiverbände Deutschlands auf eine jahrzehntelange Erfahrung als Bibliotheksdienstleister zurückblicken. Über 1.000 Büchereien vertrauen bereits auf die professionelle Beratung und individuelle Betreuung bei der Buch- und Medienauswahl. Seinen Online-Shop finden Sie unter www.michaelsbund.de
Die Satzung des Michaelsbundes legt die Pflege von Presse und Literatur aus katholischer Grundhaltung als eine zentrale Aufgabe des Verbandes fest. Aus diesem Grund hält man ein kleines ambitioniertes Verlagsprogramm an Büchern zu Zeit- und Glaubensfragen sowie regionaler Literatur aufrecht. Die Themenfindung für die Publikationen des Verlages ist eng an die Inhalte der redaktionellen Arbeit des katholischen Medienhauses angelehnt.

Elementare Bestandteile der Arbeit sind zudem die allgemeine Medien- und Bildungsarbeit sowie die Literaturversorgung in Bayern. Dazu gehören regelmäßig sowohl analog als auch digital stattfindende literarische und bibliothekarische Veranstaltungen. Damit sollen alle Menschen einen leichteren Zugang zu aktuellen Informationen, Orientierung auf dem Buch- und Medienmarkt sowie die Möglichkeit zu Austausch und Begegnung untereinander sowie mit Literaturschaffenden bekommen. (SMB)

Um der Flut auf dem Büchermarkt Herr zu werden, helfe ein Besuch in der Buchhandlung vor Ort, um sich einen Eindruck zu verschaffen, meint Steufmehl. Die Mitarbeiter vor Ort hätten die Informationen aus erster Hand und könnten so mit ein, zwei Fragen einschätzen, welches Buch dem Kunden gefallen könnte. Es lohne sich auch, bei den Social-Media-Kanälen der Buchhandlung oder der Verlage vorbeizuschauen, um sich Tipps zu holen.

Podcast „Ein Buch“ liefert viele zusätzliche Infos

Hafner dagegen geht lieber in die Bücherei. Da könne sie sich leichter konzentrieren. Außerdem nutzt sie Leseproben, die Verlage online zur Verfügung stellen: „So kann ich in den Anfang hineinlesen und habe schon einen Eindruck, ob ich die Sprache mögen werde.“ Außerdem seien Newsletter von Verlagen hilfreich, wenn man weiß, dass ein Verlag viele Bücher anbietet, die einem gefallen.

Wer Buchtipps lieber über die Ohren nahegebracht bekommen möchte, dem sei der Podcast „Ein Buch“ empfohlen. Darin stellen Gabie Hafner und Susanne Steufmehl nicht nur den Inhalt ihrer aktuellen Lieblingsbücher vor, sondern bieten zusätzliche Informationen, die man nicht unbedingt auf dem Klappentext findet. Die beiden sehen ihren Podcast „als Dienstleistung für Menschen, die immer neuen Lesestoff suchen“, sagt Hafner.

Podcast-Tipp

Ein Buch

Jede Woche eine neue Buchempfehlung, entdeckt und sorgfältig geprüft von zwei begeisterten Leserinnen. Susanne Steufmehl und Gabie Hafner auf der Suche nach guten Büchern. Was lohnt sich zu Lesen - Geheimtipp oder Bestseller? Auf den Punkt, durchdacht und unterhaltsam. Ein Podcast für Lesehungrige und alle, die nach Buchtipps gefragt werden.

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Der Redakteur
Maximilian Lemli
Münchner Kirchenzeitung
m.lemli@michaelsbund.de