Der heutige Bundesweite Vorlesetag soll daran erinnern, wie wichtig das Lesen ist und wie viel Spaß Bücher machen können. Diese Freude soll schon Grundschülern vermittelt werden, so zum Beispiel in der Theresia-Gerhardinger-Grundschule in München. Leiterin Maria Kuper weiß: „Lesen ist eine Grundkompetenz, die wir im ganzen Leben brauchen.“ Das fange schon an, wenn wir einen Weg suchen, wissen wollen, wohin der Bus fährt – oder wenn wir uns weiterbilden wollen.
Nadja Engelleitner koordiniert die Mittagsbetreuung an der Grundschule. Sie betont, lautes Vorlesen sei keine Schikane, sondern die Vorstufe dafür, sich vor eine Klasse stellen und reden zu können. „Wenn man leise liest, huschelt man so drüber. Aber wenn man laut liest, muss man sich besser konzentrieren und lernt, etwas zu betonen. Das muss man natürlich üben.“
Abwechselnd lesen, nur wenig korrigieren
Schulleiterin Kuper hat dafür einen Tipp: „Eltern können ihre Kinder ermutigen, indem sie sagen: ,Lies doch mal Deinem Lieblingskuscheltier vor, und wenn Du magst, kannst Du mir dann auch etwas vorlesen.“ Wichtig sei, das Kind zu Beginn nur wenig zu korrigieren, um es nicht zu verunsichern. Ihre Kollegin Engelleitner schlägt vor, das Lesen zwischen Eltern und Kind aufzuteilen: „Du liest einen Satz, ich lese einen Satz. Dann hört sich das Kind schon einmal selbst lesen.“ Auch sie rät dazu, Kinder vor allem zu Beginn beim Lernen zu ermutigen: „Dann haben Kinder die Chance, sich in Geschichten hineinzuträumen und ihre Fantasie zu beflügeln.“