Trauer in der Pandemie

Corona-Gedenken in St. Michael endet vorerst

Seit Januar konnten Trauernde in der Münchner Innenstadt den Verstorbenen der Corona-Krise gedenken. Nun endet dieses Angebot - mit einem Gottesdienst, der die zurzeit von der Pandemie stark betroffenen Gebiete in den Blick nimmt.

Seit Janurar brannte die Osterkerze und ein Gedenkbuch lag für die Corona-Toten in der Kirche St. Michael aus. © Kiderle

München - Das wöchentliche Gedenken an die Corona-Toten in der Jesuitenkirche St. Michael endet mit dem Monat Juli. Beim vorerst letzten Gottesdienst wird ganz bewusst die Corona-Lage der Menschen in ärmeren Ländern dieser Erde in den Blick genommen.

Ein Raum für die Trauer

Seit Ende Januar lag ein Gedenkbuch bei der brennenden Osterkerze, sichtbar platziert im Mittelgang der Kirche. Hier war es möglich, die Namen der Verstorbenen einzutragen und der Trauer einen Raum zu geben. Denn Möglichkeiten, die Sterbenden zu besuchen, sich zu verabschieden und an der Bestattung teilzunehmen, waren in der ganzen Pandemiezeit erheblich eingeschränkt. Jeden Freitag wurde das Gedenkbuch im Abendgottesdienst von dort zum Altar getragen und dort vor dem Giambolongakreuz aufgeschlagen abgelegt als sichtbare Bitte um Erlösung und Aufnahme der Toten bei Gott. Der Gesang „Zum Paradies mögen Engel dich geleiten und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen“, begleitete diesen Fürbittgang, den alle in der Gemeinde mit der Bitte um ewige Ruhe, Licht und Gottes Frieden beschlossen.

Blick auf die Entwichklungs- und Schwellenländer

In den letzten Wochen sank die Zahl der Toten hierzulande. Aber in Entwicklungs- und Schwellenländern stieg sie dramatisch an. Darum soll das Gedenken Ende Juli ausdrücklich den Mitmenschen gelten, die die Pandemie unter erheblich schlechteren Rahmenbedingungen durchmachen müssen. Am Freitag, 30. Juli, wird dazu eine Referentin des Hilfswerkes Missio München im Gottesdienst um 18 Uhr sprechen. Das Gedenken in dieser Form endet damit vorerst. (th)