Das katholische Bistum Osnabrück hat am Sonntag seinen langjährigen Bischof Franz-Josef Bode verabschiedet. In seinem Abschiedsgottesdienst legte der 72-Jährige noch einmal ein persönliches Bekenntnis ab. Vor rund 800 Teilnehmern bat er um Vergebung für alle "Fehler, Nachlässigkeiten, Unentschiedenheiten und blinden Flecken", die Menschen geschadet und verletzt hätten. Das zu Anfang einer Messe übliche Schuldbekenntnis wolle er dieses Mal alleine sprechen, sagte Bode zu Beginn. Angesichts der Schattenseiten seiner Bischofszeit wolle er sich nicht mit den Gläubigen zusammen "in ein anonymes Wir fliehen".
Nur schrittweise habe er "gelernt, was Verantwortung wirklich bedeutet", so Bode weiter in seiner Begrüßung. Umso dankbarer sei er, dass so viele Menschen gekommen seien, um "wie der Heilige Vater" seinen Rücktritt anzunehmen. Grund für diesen Ende März bekannt gewordenen Schritt seien seine Fehler im Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum, aber auch das Ringen um Entscheidungen des Synodalen Weges, angefochten und blockiert durch römische Reaktionen, sowie seine nachlassenden gesundheitlichen Kräfte gewesen. Bode war über 27 Jahre lang Bischof von Osnabrück und damit Deutschlands dienstältester Ortsbischof.