Landtagspräsidentin Ilse Aigner ehrte am Donnerstag, 29. Februar, im Senatssaal des Maximilaneums 51 Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2023. Neben Pfarrer Rainer Maria Schießler wurden etwa die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, Schauspielerin Uschi Glas, Ex-Skistar Markus Wasmeier oder Oscar-Regisseurin Caroline Link ausgezeichnet.
Schießler schaffe es, dass die Zahl der Gläubigen in seiner Pfarrei Sankt Maximilan wachse, sagte Aigner im Vorfeld der Verleihung zu mk online. "Die Menschen sind also sehr wohl empfänglich für religiöse Inhalte." Schießler versuche, durch seine vielfältigen Aktionen und Gottesdienste die Menschen dort abzuholen, wo sie sind. "Er ist ein unheimlich sympathischer Botschafter für die Kirche, etwas unkonventionell, aber er setzt sich eben für die Gesellschaft und Demokratie ein", betont Aigner.
Keine Schadenfreude gegenüber Kritikern
Schießler selbst freut sich über die Anerkennung durch den Staat. Diese verdeutliche, dass seine Stimme nicht nur im kirchlichen Kontext wahrgenommen werde, sondern auch darüber hinaus. Einen Platz für den Verfassungsorden hat sich der Pfarrer auch schon überlegt. "Er kommt ins Bücherregal zu den anderen Orden. Ich habe abgesehen von unzähligen Faschingsorden bisher nur einen Orden bekommen. Das ist der Bierorden der Damischen Ritter. Den halte ich aber genauso in Ehren", erzählt Schießler.
Kritiker haben dem nebenberuflichen Bestseller-Autor immer wieder vorgeworfen, dass er das Wort Gottes banalisiere. Aber auch wenn die Auszeichnung seinen Weg bestätigt – schadenfroh macht ihn der Orden nicht. "Ich empfinde es nicht als 'Sieg', sondern als Anerkennung von höchster Stelle, dass meine Art vielleicht doch ein gangbarer Weg ist, um Menschen zu gewinnen", sagt Schießler. (lb/ksc)
