Journalistenausbildung

Ausgezeichnet: Michaelsbund erhält Radiosiegel

Der Sankt Michaelsbund wird für seine fundierte journalistische Ausbildung gewürdigt. Sein crossmedial arbeitendes Münchner Kirchenradio hat beim digitalen Radionetzwerktag das Radiosiegel verliehen bekommen.

Redakteur Paul Hasel im Studio des Münchner Kirchenradios © SMB/Schmid

München - Oft sind Radiovolontäre entweder schlechtbezahlte Redakteure oder nur zum Kaffeekochen da. Die Initiative Radiosiegel zeichnet Radiosender aus, die ihre Volontäre fördern, fordern und wertschätzend begleiten. So soll sichergestellt werden, dass auch künftige Generationen von Radiomachern mit gutem Rüstzeug ihrem journalistischen Auftrag gerecht werden.

Crossmediale Einblicke

Auch der Michaelsbund und sein Münchner Kirchenradio gehören in diesem Jahr zu den Preisträgern. Das katholische Medienhaus bildet aktuell zwei Volontärinnen und einen Volontär aus und setzt dabei auf ein crossmediales Konzept. Im ersten Ausbildungsjahr verbringen angehende Journalisten jeweils drei Monate in jeder Redaktion des Hauses (Münchner Kirchenzeitung, Social Media, Fernsehen und Münchner Kirchenradio). Für das zweite Jahr suchen sie zusammen mit der Ausbildungs- und der Redaktionsleitung eine Schwerpunktredaktion aus. Auch in diesem zweiten Abschnitt bleibt die Ausbildung aber redaktionsübergreifend angelegt. Das bedeutet, dass die Volontärin und der Volontär, die jetzt im Münchner Kirchenradio arbeiten, auch Printreportagen schreiben, Instagramstories posten oder an TV-Beiträgen mitwirken.

Der Michaelsbund kooperiert bei der Ausbildung seiner Volontäre mit der Katholischen Journalistenschule ifp. Die künftigen Redakteure und Reporter besuchen dort in eine Gesamtzeitraum von acht Wochen Seminare mit hochkarätigen Referenten. Außerdem verpflichtet sich die Ausbildungsredaktion gegenüber dem ifp, die Volontäre drei Monate für Praktika in anderen Redaktionen freizustellen.

Der Direktor des Sankt Michaelsbundes, Stefan Eß, zeigte sich „hocherfreut und stolz“ über die Auszeichnung: „Das an unser Medienhaus verliehene Radiosiegel zeigt insgesamt, dass kirchliche Redaktionen hervorragende Ausbilder und ein guter Platz für angehende Journalisten sind.“ Die Ehrung helfe mit, das auch stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.

Umfassender und ausgewogener Ausbildungsplan

Die aus Medienexperten zusammengesetzte Jury begründet die Auszeichnung mit dem „umfassenden und ausgewogenen Ausbildungsplan“ und wies ausdrücklich auf die faire Bezahlung der Michaelsbund-Volontäre hin. Verliehen wurde das Radiosiegel heute im Rahmen des digital stattfindenden Radionetzwerktages. Im Zuge der Bewerbung wurden Volontäre und Ausbilder ausführlich zum Ausbildungsplan, zu erlernten journalistischen Kompetenzen und zur Arbeitsatmosphäre befragt.

Für die Initiative Radiosiegel haben sich verschiedene Landesmedienanstalten, das Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik, der Deutsche Journalisten-Verband und das Grimme-Institut zusammengeschlossen. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr 28 Radiosender. (Maximilian Lemli, Volontär beim Michaelsbund)