Meinung
Handreichung der KU

Wie mit Kindern über den Krieg reden

Das Thema Krieg lässt sich nicht von Kindern fernhalten. Wie man am besten mit ihnen darüber spricht, dabei hilft eine Veröffentlichung der Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Wie soll man mit Kindern über Krieg sprechen? © motortion - stock.adobe.com

Eichstätt – Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) hat die Handreichung "Mit Kindern über den Krieg reden. Was Kinder brauchen und was Eltern wissen sollten" herausgegeben. Erarbeitet wurde diese am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG), wie die KU am Dienstag mitteilte. "Die schrecklichen Bilder, die uns tagtäglich über die Medien erreichen, sind schon für uns Erwachsene belastend. Welche Ängste können sie erst bei Kindern erzeugen!", sagt ZFG-Direktor Klaus Stüwe.

Familienleben unter besonderen Bedingungen

Grundlage für die Handreichung sei die Kooperation der Uni mit der Katholischen Militärseelsorge, heißt es. Dabei stehe im Mittelpunkt, wie sich im Umfeld von Soldatinnen und Soldaten kritische Lebensereignisse, Fernbeziehungen und Isolation auf Partnerschaft, Familie und Erziehung auswirkten. Ein Schwerpunkt liege dabei auch auf den Ängsten von Kindern. Als Autorinnen und Autor wirkten mit Peter Wendl sowie Peggy Puhl-Regler und Alexandra Ressel. Wendl leite seit 2002 die Kooperation mit dem Militärbischofsamt. Ressel erforsche die Lebenswirklichkeit von Soldatenfamilien, Puhl-Richter untersuche das Familienleben unter besonderen Bedingungen.

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Altersgerechte Informationen über Krieg

 

"Der Versuch, die belastenden und ängstigenden Themen wie Krieg, Flucht, militärischer Aufrüstung und wechselnde Bedrohungslagen von Kindern fern zu halten, um sie vermeintlich zu schützen, wird nicht immer funktionieren", schreiben Wendl, Ressel und Puhl-Richter. Denn im Freundeskreis, im Kindergarten, in der Schule und in den Medien werde vieles bereits thematisiert. Da Kinder oft nur rudimentäres Wissen zu einem Thema hätten, solle zu Beginn eines Gesprächs geklärt werden, was sie bereits dazu wüssten. Weiterführende Erklärungen zu den Schreckensmeldungen aus den Nachrichten gelte es auf das Wichtigste zu beschränken.

 

Um Kindern etwas zu erklären und begreiflich zu machen, brauche es keinesfalls die ganze "ungeschönte" Wahrheit, heißt es. Denn je nach Alter könnten sie Sachverhalte und Gegebenheiten noch gar nicht vollumfänglich erfassen. Vielmehr sei es wichtig, ihnen die für sie notwendigsten Informationen knapp und möglichst neutral darzustellen. Sie bräuchten nur diejenigen, die sie wirklich wissen müssten, um einen Sachverhalt besser verstehen und einschätzen zu können. (kna)