Meinung
Die Hochwasser-Katastrophe

Welle der Hilfsbereitschaft

Die meist gehörte Frage in den letzten Tagen lautete: Kann ich Ihnen helfen? Seit das Wasser zurückgegangen ist, durften viele in den Rosenheimer Stadtteilen Oberwöhr, Schwaig und Aisingerwies Bekundungen der Solidarität und Hilfsbereitschaft erfahren.

Wildfremde Menschen aus ganz Bayern und darüber hinaus standen plötzlich vor der Haustüre und boten ganz konkret ihre Hilfe an. Mit Herz und einem Putzeimer in der Hand, wurde angepackt. Gepumpt, geschleppt, getrocknet und geräumt wurde in diesen Tagen an jeder Ecke unserer Stadtteile, aber ganz besonders wurde miteinander geredet. Ein gutes Wort, ein kurzes Gespräch, oder ein Schulterklopfen wurden zu einer großen Stütze. Dies durften ich und wir bei Rundgängen durch die Straßen immer wieder hören. Not verbindet und stiftet Gemeinschaft, eine für mich ganz besondere Erfahrung. Wenn Menschen ihr mit Liebe aufgebautes und eingerichtetes Heim verlassen müssen und die nackte Existenz bedroht ist, „dann zieht das einem den Boden unter den Füßen weg“, wie eine alteingesessene Oberwöhrerin sagte, die das letzte große Hochwasser von 1979 auch schon miterlebt hatte. Mit großer Dankbarkeit haben die Menschen die Hilfe der vielen, oft ehrenamtlichen Helfer, etwa von Feuerwehren aus der gesamten Region bis aus Tirol, technischen Hilfsdiensten und Polizei angenommen. Über Tage hinweg waren die Helfer im Einsatz und haben Schlaf und eigene Interessen hinten angestellt. Allen sei ein großes „Vergelt’s Gott“ gesagt. Um jetzt auch finanziell helfen zu können, bitten wir im Namen unserer Stadtteilkirche Rosenheim am Wasen um Spenden. Weitere Infos unter: www.kirchenamwasen.de

Daniel Reichel (37)  ist Dekan im Dekanat Rosenheim und Leiter der Stadtteilkirche Rosenheim-Am Wasen