Journalistenpreis

Sozialcouragemedienpreis der Caritas geht an SZ und BR

Schon zum achten Mal hat der Verband die Auszeichnung verliehen. Prämiert wurden journalistische Beiträge, aus dem sozialen Bereich.

Gabriele Stark-Angermeier, Sarah Bioly, Thomas Schwarz, Gesche Piening, Samira Schütz, Robert Stöger, Thomas Hauswald (BR), Andrea Kammhuber, Benedikt Schregle (BR) und Hermann Sollfrank (v.l.n.r). © Caritas München/Schlaf

Medienschaffende zu werteorientiertem Journalismus über soziale Themen in München und Oberbayern ermutigen, das ist das Ziel des Sozialcouragemedienpreises. „Wer sich dem Sozialem widmet, der setzt sich damit auch mit der Zukunft auseinander“, betonte Caritasdirektor Hermann Sollfrank bei der Verleihung. Deshalb sei das gesellschaftliche Miteinander auch Bestandteil des Themenkomplexes Nachhaltigkeit.

Sozialsysteme stärken

Verliehen wurde der Preis in vier Kategorien: Print, Online, Hörfunk und TV. Ausgewählt hatte die Jury dafür aus rund 50 eingereichten Beiträgen. Einer der Gewinner: Der Text „Unerreichbar“ von Sarah Bioly aus dem SZ-Magazin. Die 29-Jährige erzählt hier die Geschichte zweier Brüder, von denen einer unter paranoider Schizophrenie leidet. Was die Familie fast zerreißt, entwickelt die Autorin zu einem Plädoyer für sozialen Zusammenhalt. Denn psychische Erkrankungen sind mehr als Einzelschicksale. „Deshalb ist das soziale System in Deutschland auch so wichtig“, unterstreicht Bioly. Ihre Geschichte zeigt aber auch, dass neben dem Staat Familien die größte soziale Verantwortung übernehmen.

Junges Publikum mit großem Interesse an sozialen Themen

Einen Fokus auf den Umgang mit Krankheit und Behinderung legt auch das BR-Youtube-Format „Die Frage“. Das Team um Frank Seibert erhielt den Preis in der Kategorie online. Rund 640.000 Abonnenten hat der Kanal. Soziale Themen kommen in der Community gut an, sagt Seibert: „Psychische und physische Erkrankungen spielen im Leben vieler junger Menschen eine Rolle.“ Deshalb sei es besonders in jüngeren Formaten wichtig, Möglichkeiten zu zeigen, wie man aus einer Krise wieder herausfinden kann.

Mutig sein und Mut machen

Ausgezeichnet wurde die „Die Frage“-Folge über die 25-jährige Anna Osicki, die sich nach einer Knieerkrankung für die Amputation ihres Beines entschieden hat. Sie sagt: Sozialcourage heißt nicht nur mutig zu sein, sondern auch Mut zu machen. Gerade im Social-Mediabereich komme das aber oft zu kurz. „Hier sollte es noch viel mehr derartige Dokus geben“, fordert Osicki, „so könnte man vielen Menschen Kraft spenden“.

Herausforderungen bleiben auch in Zukunft aktuell

Der Sozialcouragemedienpreis kann solche Formate anregen, so die Hoffnung von Caritasdirektor Sollfrank. „Die Frage unseres sozialen Miteinanders ist eine Aufgabe, die sich immer wieder aufs Neue stellt.“ Wie umfangreich die Herausforderungen im sozialen Bereich sind, zeigt auch die Vielfalt der anderen ausgezeichneten Beiträge. So gewann das Team um Andrea Kammhuber (BR) mit „Vergiss-Mein-Nicht: Miteinander trotz Demenz“ in der Kategorie Fernsehen. In der Rubrik Radio setzte sich das Hörspiel „bin pleite ohne mich“ von Gesche Piening (BR2) gegen zahlreiche Mitbewerber durch. Die Auszeichnung ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

 

Der Redakteur und Moderator
Korbinian Bauer
Münchner Kirchenradio
k.bauer@michaelsbund.de