Mit Schutzkonzept und geistlicher Begleitung

Sicher pilgern trotz Corona

Peregrinatio, die Pilgerstelle des bayerischen Pilgerbüros für das Erzbistum München und Freising, plant trotz Corona heuer einige Pilgerreisen für die Zeit nach dem Lockdown. Diakon Ralph Prausmüller spricht im Interview über Reiseziele und Schutzmaßnahmen.

Pilgerreisen sollen trotz Corona heuer stattfinden können. © natros - stock.adobe.com

mk online: Sieht man sich Ihre Angebote an, könnte man meinen, Sie planen, als ob es kein Virus gäbe. Ist das so?

Diakon Ralph Prausmüller: Ganz so ist es nicht, obwohl wir natürlich guten Mutes sind, dass wir wieder normal reisen können wie in früheren Jahren. Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht, was wir heuer anders machen sollten. Bei unserem Diözesanprogramm der Pilgerreisen haben wir Destinationen in der Nähe ausgesucht. Wir haben auch darauf geachtet, dass die Reisen günstiger und für kleinere Gruppen geeignet sind.

Eine Pilgerreise nach Deutschland ist zum Beispiel die Heiligtumsfahrt nach Aachen im Juni. Sie findet dort alle sieben Jahre statt und es werden die vier Tuchreliquien gezeigt. Dieses besondere Ereignis haben wir als Diözesanpilgerreise im Programm. Oder denken wir an den Advent: Da ist zusammen mit Weihbischof Bischof eine Adventsfahrt ins Salzburger Land geplant, wo wir auch das berühmte Adventssingen im Salzburger Festspielhaus besuchen werden. Das sind Beispiele für zwei Fahrten, bei denen man nicht lange im Bus oder Flugzeug sitzen muss.

Ein ganz spezielles Angebot ist Rom für Kleingruppen zwischen vier und zehn Personen. Wir haben ein interessantes Programm zusammengestellt, das von unseren Partnern in Rom betreut wird. Die Fahrten vor Ort finden nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt, sondern in Taxis. Diese Reise ist das ganze Jahr über möglich, von Montag bis Freitag. Das dürfte besonders interessant sein, weil Rom gerade jetzt nicht mit Touristen gefüllt ist. Die Sixtinische Kapelle mit wenigen Leuten im Raum ist ein ganz anderes Erlebnis.

Also quasi weniger Reisen in entfernte Länder, dafür kürzere und auch kostengünstigere Trips. Was sind neben Aachen, Salzburg und Rom Ihre Highlights?

Prausmüller: Natürlich möchten wir noch die Reisen nachholen, die wir letztes Jahr nicht durchführen konnten. Zum Beispiel nach Südpolen in die Heimat von Papst Johannes Paul II. anlässlich seines 100. Geburts- und seines 15. Todestages. Nachgeholt werden auch eine Fahrt nach Andalusien und eine Irlandreise mit Weihbischof Haßlberger.

Dann gibt es noch zwei Highlights im Herbst: Im September soll der Eucharistische Weltkongress in Budapest nachgeholt werden. Das möchten wir mit einer kleinen Westungarnreise verbinden, mit dem Weltkongress als Höhepunkt. Außerdem ist heuer das Heilige Jahr in Santiago de Compostela. Dorthin planen alle bayerischen Diözesen eine Sternwallfahrt im Oktober. Von unserer Diözese wird Weihbischof Bischof die Wallfahrt begleiten.

Wie sieht Ihr Schutzkonzept für die Fahrten aus?

Prausmüller: Wir haben ein sehr strenges Hygienekonzept dieses Jahr. Das sind zum einen die Maßnahmen, die ohnehin von staatlicher Seite vorgesehen sind, wie Masken- oder Abstandspflicht. So kann es auch sein, dass wir in unterschiedlichen Ländern verschiedene Regeln einhalten müssen. Zum anderen haben wir die Corona-Situation vor Ort immer im Auge. Wenn zum Beispiel eine Gruppe nach der Reise in Quarantäne müsste, würden wir diese von uns aus absagen.

Wir haben aber auch die allgemeinen Reisebedingungen geändert. Das heißt, dass bis 60 Tage vor Abreise grundsätzlich keine Stornogebühren erhoben werden. Es kann also jeder eine Reise buchen ohne, eine Verpflichtung einzugehen und mit der Möglichkeit, sie bis kurz vorher kostenlos zu stornieren. Wir versuchen auch, Verkehrsmittel zu nehmen, in denen der Abstand eingehalten werden kann. So wird beispielsweise bei einer Busreise nur die Hälfte der Plätze besetzt. Auf der geplanten Lourdes-Reise werden wir sicher nicht alle Plätze des Charterfluges belegen.

Die detaillierten Informationen zu den Reisen sind auf der Homepage der Pilgerstelle Peregrinatio zu finden.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Pilgern: Der Weg ist das Ziel Corona - Pandemie