Seelsorge in Zeiten von Corona

Nahrung für die Seele

Die Initiative Pontifex fordert Geistliche dazu auf, sich mit neuen Formen von Seelsorge auseinanderzusetzen. Die jungen Katholiken haben auch konkrete Vorschläge.

In den USA sind Autogottesdienste schon seit den 50ern üblich. © Robert J. Boser, EditorASC / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)

München/ Köln – Die „Initiative Pontifex“ bittet in einem Aufruf Priester und Bischöfe, neue Möglichkeiten für Gottesdienste zu prüfen. In dem Schreiben, das mk online vorliegt, wird unter anderem die Idee geäußert Gottesdienste mit Sicherheitsabständen zu feiern. Die Kommunion könne dabei mit Handschuhen und Pinzetten verteilt werden. Alles natürlich nur in Absprache mit den Behörden und Bistümern. Insbesondere die abgesagten Kar- und Ostermessen sind Ziel des Schreibens. Hier könnten, so die Initiative Pontifex, vielleicht Autogottesdienste auf Parkplätzen in Städten oder Wiesen auf dem Land Abhilfe schaffen. Im Auto sei man schließlich vor Infektionen geschützt.

Aktiv zum Telefonhörer greifen

Benno Schwaderlapp, Pressesprecher der Initiative, erklärte auf Nachfrage, dass das Bedürfnis nach Gottesdiensten und der Eucharistie unbedingt gestillt werden müsste: „Die Nahrung für die Seele hat eine genauso, wenn nicht größere Bedeutung als die Nahrung für den Leib.“

In dem Schreiben gibt es neben den Gottesdiensten auch noch weitere Aufforderungen an Geistliche und Laien, um Menschen eben den Zugang zu seelischer Nahrung zu ermöglichen: So sollen Pfarrer aktiv zum Telefon greifen und die Gemeindemitglieder – auch die inaktiven – von sich aus anrufen, um sich nach ihrem Befinden zu erkunden. Gemeinden könnten einen „katholischen Lieferservice“ einrichten und Bücher, Palmzweige und Osterkerzen zu versenden. Älteren Menschen soll bei der Einrichtung von Livestreams geholfen werden und die Priester sollten sich aufteilen: Einige mit Kontakt zu Corona-Patienten und andere ohne diesen Kontakt.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie