Den diesjährigen Spezialpreis „Kultur, Medien und Kirchen“ der Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) teilen sich in diesem Jahr zwei Redaktionen: Die Jury zeichnete TVA Ostbayern für eine fünfteilige Serie über das jüdische Leben in Regensburg aus. Das Münchner Kirchenfernsehen bekommt den Preis für ein Portrait über den homosexuellen katholischen Kirchenpfleger Stefan Alof.
Guter Einblick in historische Themen
Bei TVA berichten Korbinian Held (Autor und Schnitt) und Eduard Kokonozi (Kamera) in fünf Teilen über das jüdische Leben in Regensburg – damals und heute. Die aufwändig recherchierte Serie bietet, so die Jury, spannende und informative Einblicke und zeichnet sich zudem durch sehr gute Kamerabilder und Protagonistenauswahl aus. Mit dem Seriencharakter haben die Macher die passende Form gefunden, um die Zuschauenden tiefer in die historischen Themen eintauchen zu lassen.
Mutiger Beitrag über homosexuellen Kirchenpfleger
Auch das TV-Portrait „Do legst di nieda“ überzeugte die Jury. In dem Beitrag begleiten die Autoren Jochen Reiling und Andrea Haagn (Sankt Michaelsbund) den ehrenamtlichen Kirchenpfleger Stefan Alof, der homosexuell ist und die katholische Kirche gleichermaßen liebt wie kritisiert. Die Jury lobte den Beitrag nicht zuletzt deshalb, da sich die Autoren einer katholischen Kirchenredaktion an ein sehr sensibles, kirchenkritisches Thema herangetraut haben. Der Beitrag sei nicht nur „mutig“, sondern zudem auch sehr gut gemacht: aufwändig gedreht, mit schönen Einstellungen, Reportage-Elemente und spannenden O-Tönen. Das Urteil der Jury: Hier ist ein sehr anrührendes, einnehmendes Portrait gelungen, das viele Facetten des Protagonisten zeigt.