Für die Behinderten sind die Sommercamps der Höhepunkt des Jahres, erzählt Philippa Waldburg, die selber schon als Betreuerin in die Feriencamps mitgefahren ist. Die meisten lebten unter schwierigen Bedingungen in Heimen. Dort kümmerten sich oft nur zwei Ordensschwestern und ein Pfleger um bis zu einhundert Bewohner. Da falle eine individuelle Betreuung oft unter den Tisch.
Im Sommercamp sei das anders. Dort habe man die Kapazitäten, dass ein Betreuer „sich eine Woche lang nur um das Wohl von einem Gast kümmert". Man kommt sich sehr nahe, selbst wenn der Gast ein in sich gekehrter Autist ist, berichtet Waldburg. Die Erlebnisse im Feriencamp waren so intensiv, dass sie ihr Weltbild verändert haben: „Ich habe gelernt, dass man jedem Menschen eine Freude machen kann, und wie gut wir es in Deutschland haben".
Umso schmerzlicher ist es für Philippa Waldburg, dass sie für dieses Jahr die 16. Tournee von Libanon on Stage wegen des Coronavirus‘ absagen musste. Am 18. April sollte eigentlich auch in München im Prinzregententheater „King Lear“ von William Shakespeare auf die Bühne kommen. Die fehlenden Spenden wird eine Stiftung auffangen, die genau für solche Notfälle eingerichtet wurde. Für die hochmotivierte Gemeinschaft junger Malteser ist das sicher nur ein schwacher Trost.