München – Das corona-bedingt zu erwartende Haushaltsdefizit der Stadt Bamberg soll unter anderem durch Einsparungen im Kulturhaushalt der Stadt geschlossen werden, heißt es in einer Mitteilung des katholischen Medienhauses Sankt Michaelsbund. Dabei sehe der Sparvorschlag des Kämmerers für Finanzsenat und Stadtrat unter anderem die Reduzierung der Außenstellen der Stadtbücherei vor.
Der Sankt Michaelsbund als ältester Bibliotheksverband Bayerns, dessen Mitglied die Stadtbücherei Bamberg ist, kritisiert dieses Vorhaben: "Für die Stadtgesellschaft werden Kultur und Bildung einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, wie die Corona-Krise überwunden werden wird, wie Teilhabegerechtigkeit wiederhergestellt wird, die in der Pandemie besonders leiden muss." In dieser Situation eine so wichtige Einrichtung wie die Stadtbücherei in ihrer Substanz zu beschneiden, sei "voreilig, fahrlässig und kontraproduktiv."
"Übereiltes Vorgehen"
Vielmehr gelte es, über neue Synergien in der Kooperation mit Büchereien nachzudenken, um deren Potential als Treffpunkte für Bildung und Begegnung für Bambergs Bürger noch besser zu erschließen. Hierfür begleite der Sankt Michaelsbund schon seit einem halben Jahr einen Prozess, an dem alle Akteure an einer zukunftsorientierten Fortentwicklung des strategisch wichtigen Informationsversorgungsnetzwerks der Bamberger Stadtbücherei und ihrer Stadteilbibliotheken "sehr konstruktiv mitwirken". Insofern erschließe sich ein "übereiltes Vorgehen" keinesfalls. (pm/ksc)