Auszeichnung für Partnerschaft

Katholische Landjugend erhält "Eine Welt Preis"

Die Partnerschaft zwischen der Katholischen Landjugend und Jugendgruppen aus Bolivien besteht seit über 40 Jahren. Jetzt wird sie mit dem Ökumenischen Förderpreis ausgezeichnet. Was die Jury überzeugte, lesen Sie hier.

Die Katholische Landjugend freut sich über die Gewinnbenachrichtigung des Ökumenischen Förderpreis Eine Welt. (Bild: KLJB) © KLJB

München - Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) München und Freising erhält für ihre Freundschaft mit bolivianischen Jugendgruppen den Ökumenischen Förderpreis Eine Welt in der Kategorie D„Kirchliche Partnerschaft“.Die Nachricht, dass die Partnerschaft der KLJB mit dem Förderpreis ausgezeichnet wird, erreichte die Gruppe zur denkbar besten Zeit: Mitten im Intercambio. Der Intercambio ist der Austausch zwischen Jugendlichen der Landjugend und bolivianischen Jugendgruppen, der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet. „Da konnten wir gleich miteinander feiern“, freut sich die Sprecherin des Diözesanen Arbeitskreis Eine Welt (DAKEW), Magdalena Doepke. Sie hatte die Begegnung mit anderen jungen Leuten vorbereitet und war selbst vor zwei Jahren in Bolivien dabei. „Ich freue mich und bin glücklich, dass unsere Arbeit belohnt wird!“, meint sie zum Förderpreis. Denn die Vorbereitung der Begegnungen nimmt viel Zeit der Ehrenamtlichen ein. Arbeit, die sich „aber immer lohnt“, wie auch die ehrenamtliche Diözesanvorsitzende Franziska Bauer erklärt. Denn die Erfahrungen und die „vielen tollen Momente und Erlebnisse“ sind unbezahlbar.

Die Partnerschaft besteht seit 44 Jahren

Die Partnerschaft zwischen der KLJB in der Diözese München und Freising und Bolivien besteht seit inzwischen 44 Jahren. Die Gruppen besuchen sich dabei abwechselnd in beiden Ländern. Ziel der Partnerschaft ist es, Jugendlichen aus beiden Ländern einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen und einen Austausch über verschiedene Lebenswelten zu bieten. Beim diesjährigen Fachkräfteaustauch stand etwa auch ein Besuch des Fairhandelshauses Bayern auf dem Programm. Dort stellte sich heraus, dass die Eltern einer bolivianischen Teilnehmerin Kakao-Bauern in einer Fair- Trade-Kooperative sind. „Da bekommt der Faire Handel plötzlich ein Gesicht und die Verantwortung, die wir hier haben, wird einem so richtig bewusst“, erzählte eine Intercambio-Teilnehmerin nach dem Besuch.

Begegnung auf Augenhöhe

Das Beispiel des Fairen Handels zeigt, dass es bei den Begegnungen vor allem darum geht, gemeinsame Lösung für die Eine Welt zu finden. Die KLJB verzichtet daher seit über zehn Jahren darauf, Projekte der Südpartner finanziell zu unterstützen. Das überzeugte auch die Jury des Ökumenischen Förderpreises Eine Welt, der vom Katholischen Fonds und Brot für die Welt zum vierten Mal ausgelobt wurde. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird am 16. Oktober in Münster unter der Schirmherrschaft von Entwicklungsminister Gerd Müller verliehen.

Ansporn für die weitere Arbeit

„Die Auszeichnung motiviert uns, unsere Partnerschaftsarbeit immer weiterzuentwickeln“, erklärt Verena Hammes, KLJB-Referentin für Internationales. Eine Freundschaft zwischen Jugendgruppen sei als Prozess zu verstehen, „wie das halt auch zwischen zwei Menschen der Fall ist“. Für die deutsch-bolivianische Freundschaft gibt es allerdings eine schriftliche und von allen unterzeichnete Freundschaftserklärung, die gemeinsame Werte und die konkrete Umsetzung dieser, festschreibt. Eine Idee wäre beispielweise, so erklären die Verantwortlichen, zu prüfen, ob ein Freiwilligen-Dienst für bolivianische Jugendliche in Deutschland ermöglicht werden kann. Denn bisher gibt es zwar zwei Einsatzstellen für deutsche Freiwillige in Bolivien, „aber für die Augenhöhe wäre es natürlich schön, wenn es die Möglichkeit für Jugendliche beider Länder gäbe“, so Franziska Bauer. Bevor nun aber neue Projekte gestartet werden, müssen die Nacharbeiten für den diesjährigen Austausch erledigt werden. Die werden durch die Auszeichnung „ordentlich versüßt“. (pm)