Buch über Beziehung zu Christus

Jesus als Begleiter im Leben

Jesuitenpater Andreas Batlogg hat ein Buch über sein Verhältnis zu Jesus geschrieben. Vor einigen Jahren wurde dieses auf eine harte Probe gestellt.

Pater Andreas Batlogg präsentiert sein neues Werk in der Buchhandlung Michaelsbund in München. © SMB/Schlaug

München – Wo finde ich Halt und Orientierung?“ Gerade in diesen Wochen, in denen das Coronavirus wieder unseren Alltag dominiert, suchen viele nach einem Weg, der sie sicher durch die Pandemie bringt. Eine christliche Antwort auf die Sinnfrage unseres Lebens, nicht nur in Krisenzeiten, bietet das neue Buch von Andreas Batlogg. Der Jesuitenpater schlägt darin eine Lösung vor, die so einfach scheint, und doch so schwierig ist: Als Christen sollen wir uns wieder mehr um Jesus kümmern. Ihn persönlich suchen, finden und bekennen, wie Pater Batlogg es im Untertitel seines Buches „Jesus begegnen“ formuliert.

Um diesen Dreischritt zu beschreiben, bedient sich der Jesuit nicht irgend-eines theoretischen theologischen Konstrukts. Es sind die ganz persönlichen Erfahrungen mit Jesus aus seinen vergangenen 36 Ordensjahren, mit denen Pater Batlogg seine Leser ermutigen möchte, die eigene religiöse Alltagspraxis zu hinterfragen. Er verweist dabei auf die Kurzformel des Namens Jesus, „IHS“, die die Jesuiten gerne mit der Formulierung „Iesum Habemus Socium“– „Wir haben Jesus zum Gefährten“ deuten.

Anfänge als Jesuit

Dieser Anspruch sei nicht exklusiv nur für die Jesuiten da, das Motto sei für alle geeignet, die einen Zugang zu Jesus finden möchten, meint Pater Batlogg. Wie das gehen kann, erzählt er in seinem neuen Werk. Er erinnert sich an seine Anfänge als Jesuit, als es für ihn darum geht, eine Lebensentscheidung zu fällen. Pater Batlogg schildert, wie er als junger Mann in eine Krise gerät, weil er sich plötzlich nicht mehr sicher ist, ob er sich den Jesuiten anschließen soll oder nicht. In seiner Verzweiflung schlägt er die Bibel auf. Dort findet er ein Wort des Apostels Paulus aus dem Kolosserbrief, das 1993 sein Primiz-Wort werden sollte: „Euer ganzes Leben ist mit Christus zusammen verborgen in Gott.“

Für Batlogg ist diese Zusage ein „unglaublicher Trost“, denn ihm wird in diesem Augenblick bewusst, dass auch Jesus Verlassenheit und Fragen der Sinnlosigkeit gekannt hat. „Wenn ich mich mit dem zusammentue als meinem Freund, meinem Kumpan, meinen Gefährten, dann klappt es vielleicht.“ So wird aus der Unsicherheit letztendlich Gewissheit. Batlogg geht zu den Jesuiten, findet seinen Platz in der Gemeinschaft, unter anderem einige Jahre als Chefredakteur der renommierten Zeitschrift „Stimmen der Zeit“, die von der Deutschen Provinz der Jesuiten herausgegeben wird.

Diagnose Krebs

Eines Tages wird die „Kumpanei“ mit Jesus auf eine ernste Probe gestellt. Pater Batlogg erhält die Diagnose „Krebs“. Er geht zur Bestrahlung, macht Chemotherapie und wird schließlich operiert. Die Frage, ob und wie er die Erkrankung überlebt, lässt ihn nicht mehr los. In dieser Zeit sei Jesus für ihn zu einem Imperativ geworden: „Andreas, denk’ dran, da ist jemand“, sagt er immer wieder zu sich. „Und es war weniger eine Mahnung als eine Erinnerung, und ich habe das als unglaublich tröstend und tragend erfahren.“

Es ist die Beschäftigung mit dem biblischen Jesus, die Pater Batlogg seinen Lesern ans Herz legt, weil eben diese ihn bis zum heutigen Tag durch das Leben getragen hat, sie ist für ihn existentiell. Immer wieder untermauert er seine Erfahrungen mit Menschen aus dem kirchlichen Leben, die Ähnliches berichten. Er erzählt, wie der Jesuit und Konzilstheologe Karl Rahner ihn mit seinem Bild des „irreversiblen und unüberbietbaren Jesus“ geprägt habe. „Da kommt nichts Besseres nach“, schlussfolgert der Ordenspriester. Er rät deshalb der Kirche von heute, sich mehr auf Jesus, den Christus, zu konzentrieren, „als auf die Seitenkapellen unserer Frömmigkeit“ wie zum Beispiel die Verehrung der Engel.

"Übungsweg" mit Jesus

Für den Einzelnen bleibe der Weg mit Jesus eine Lebensaufgabe, nur auf diese Weise könne der Welt ein christliches Zeugnis gegeben werden. Ansonsten laufe man Gefahr, „zu schnell mit den Bekenntnissen daherzukommen, dann überspringen wir einige Stationen, die jeder Mensch für sich vollziehen muss“. Pater Batlogg hat diesen „Übungsweg“ mit Jesus eindrucksvoll verinnerlicht und gibt ihn nicht nur als Autor, sondern auch als Seelsorger an der Münchner Jesuitenkirche St. Michael an die Gläubigen weiter.

Buchtipp

Andreas R. Batlogg: Jesus begegnen

Selten wird ein so tiefer Einblick in das eigene Suchen und lebenslange Ringen nach Gott gegeben. Der Jesuit Andreas Batlogg schreibt von Begegnungen mit Jesus, von seinen Zweifeln, Fragen und von der Faszination, die von ihm ausgeht. Von Wüste, Dürre, von Nähe. Von Abwesenheit und Vertrautheit. Behutsam nähert sich Batlogg der Gestalt Jesu Christi, wie wir sie aus den Evangelien kennen. Andreas Batlogg lässt uns auf bewegende Weise teilhaben an seiner tiefen Überzeugung: Es lohnt sich, Jesus heute zu entdecken, um ihm zu begegnen. Und ihn, in einem weiteren Schritt, zu bekennen. Aber es ist eine lebenslange Einübung.

22 € inkl. MwSt.

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