Eucharistischer Weltkongress endet

Gastfreundschaft und Armut

Ein Jahr nach dem Papstbesuch haben die Philippinen, Asiens einziges Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit, den Eucharistischen Kongress gefeiert. Im Zentrum der Feierlichkeiten stand die Stadt Cebu.

 

51. Internationaler Eucharistischer Kongress 2016 in Cebu. Kardinal Charles Bo von Yangon / Myanmar spricht in einem Gefängnis (Bild: kna) © kna

Cebu - Am Sonntag ist auf den Philippinen der 51. Internationale Eucharistische Kongress zu Ende gegangen. Zentrum der Feierlichkeiten war nicht die Hauptstadt Manila, sondern Cebu. Von hier ging einst die von den Spaniern getragene Evangelisierung der Philippinen aus, hier steht auch die älteste Kirche des Landes, die „Basilica del Santo Nino“. Leitwort des Eucharistischen Kongresses war "Christus in euch, unsere Hoffnung auf Herrlichkeit".

Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz nahm Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg), Vorsitzender der Liturgiekommission, am Eucharistischen Weltkongress teil. Er zog eine positive Bilanz: „Hier in Cebu waren über 150 Kardinäle und Bischöfe und über 15.000 Dauerteilnehmer aus allen Teilen der Welt versammelt. Besonders intensiv war der asiatische Raum vertreten, in den hinein dieser Kongress sicher auch in starker Weise wirken wird. Sie haben gemeinsam gebetet, gesungen und in Vorträgen und Erzählungen aus ihrem Leben versucht, das Geheimnis der Eucharistie tiefer zu ergründen und ihre Bedeutung für das tägliche Leben zu erkennen“, erklärte Bischof Hofmann. „Wie ich es selten zuvor erlebt habe, war dieser Kongress in der Millionenstadt Cebu auf Straßen und Plätzen die ganze Woche hindurch präsent. Zu den großen öffentlichen Messen sind Hunderttausende Menschen gekommen. Eine eucharistische Prozession wurde von Tausenden Schülern mit Lichtern gesäumt.“

Besonders beeindruckt zeigte sich Bischof Hofmann von der Gastfreundschaft auf den Philippinen. „Gleichzeitig bedrückt mich aber auch die Armut, die ich hier gesehen habe. Schnell wachsende Hochhäuser und glänzende Einkaufspassagen wechseln sich unmittelbar ab mit Vierteln, in denen Menschen am Existenzminimum leben. Die Armut schreit nach Wandel“, so Bischof Hofmann. In dieser Realität werde deutlich, dass das, was in der Eucharistie gefeiert werde, immer auch eine soziale Dimension habe. „Die Eucharistie hat Konsequenzen für unser Leben. Es wäre sicher zu viel verlangt, hier eine differenzierte Analyse in Vorträgen eines solchen Kongresses zu erwarten. Er kann nur Anstöße liefern. Das Wesen der Eucharistie und ihr Zusammenhang mit unserem Leben wird hoffentlich weltweit tiefer bedacht werden – auch bei uns in Deutschland, wo wir vielfältige Formen von Zusammenkünften ähnlich wie diese hier kennen.“

Zum Abschluss übermittelte Papst Franziskus dem Weltkongress in Cebu seine Segenswünsche und kündigte an, dass der 52. Eucharistische Weltkongress 2020 im ungarischen Budapest stattfinden werde. (dbk/sts)