Historisches Treffen auf Kuba

Das wünschen sich Papst und Patriarch

Am Freitag wurde Kirchengeschichte geschrieben: Zum ersten Mal gab es ein Treffen zwischen dem Papst und dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Papst Franziskus und der Moskauer Patriarch Kyrill I. haben nach dem Treffen beide denselben Wunsch betont.

Historisches Foto: Papst Franziskus und der Moskauer Patriarch Kyrill I. bei ihrem Treffen auf Kuba. (Bild: imago) © imago

Havanna - Papst Franziskus und der Moskauer Patriarch Kyrill I. haben bei ihrem historischen Treffen auf Kuba den Wunsch nach stärkerer Zusammenarbeit betont. Der Papst zeigte sich in seiner Stellungnahme nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung auf dem Flughafen von Havanna am Freitagabend Ortszeit zuversichtlich, dass sich die Einheit beider Kirchen "auf dem Weg" verwirklichen werde. Nach einem rund zweistündigen privaten Gespräch hatten Franziskus und Kyrill eine achtseitige gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die 30 Punkte umfasst.

Der Heilige Geist war anwesend

Er habe die brüderliche Bescheidenheit des Patriarchen als tröstlich empfunden, so Franziskus. "Wir sprechen als Brüder. Wir haben dieselbe Taufe. Wir sind Bischöfe. Wir denken, dass wir zusammen den gemeinsamen Weg gehen können", so Franziskus. Es seien einige Initiativen angesprochen worden, die seiner Meinung nach realisierbar seien, so der Papst. "Ich gebe zu, dass ich die Unterstützung des Heiligen Geistes gespürt habe bei diesem Gespräch." Zugleich dankte er Kuba für die Unterstützung. Wenn Gott wolle, werde Kuba die "Hauptstadt der Einheit" sein, so der Papst.

Zusammenarbeit der beiden Kirchen


Kyrill betonte, die Ergebnisse des persönlichen Gesprächs ermöglichten, "dass die beiden Kirchen zusammenarbeiten könnten, um die Christen weltweit zu schützen und zu fördern". Beide seien sich der großen Verantwortung gegenüber ihren Gläubigen und für die Zukunft des Christentums und der menschlichen Zivilisation bewusst, so der Patriarch. Man werde künftig gemeinsam daran arbeiten, dass das Leben der Menschen weltweit respektiert, die persönliche Moral der Familie und der Gesellschaft gefördert und gestärkt würden, so Kyrill.

An der Unterredung nahmen auch der vatikanische Ökumene-Beauftrage Kardinal Kurt Koch und Metropolit Hilarion, der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, sowie zwei Dolmetscher teil. Papst Franziskus ist nach dem Gespräch weiter nach Mexiko gereist. (kna)