Nach 25 Jahren Amtszeit

Bischofskonferenz-Sekretär Langendörfer zum Abschied gewürdigt

Konferenzvorsitzender Bischof Georg Bätzing und ZdK-Präsident Thomas Sternberg danken Pater Hans Langendörfer für seinen jahrelangen Dienst.

Hans Langendörfer war 25 Jahre lang Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). © Julia Steinbrecht/KNA

Bonn – Nach knapp 25 Jahren im Amt des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz ist Hans Langendörfer in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Konferenzvorsitzende, Bischof Georg Bätzing, dankte am Mittwoch Pater Langendörfer für seinen unermüdlichen und aufopferungsvollen Dienst. In einem Brief, den Bätzing persönlich in Bonn übergab, würdigte er Langendörfers Wirken als "vertrauensvoll, engagiert, politisch ambitioniert und stets visionär". Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sprach von einer immer vertrauensvollen Zusammenarbeit.

1996 wurde Langendörfer erstmals in das Amt gewählt und war Sekretär unter den Vorsitzenden Kardinal Karl Lehmann, Erzbischof Robert Zollitsch, Kardinal Reinhard Marx und Bischof Georg Bätzing.

Höhen und Tiefen einer Amtszeit

Die Deutsche Bischofskonferenz sei ihm dankbar, dass er das Amt des Sekretärs über all die Jahre mit Engagement ausgefüllt habe, so Bätzing. "Es war fast ein Vierteljahrhundert von äußerst schweren und belastenden Zeiten, aber auch von vielen guten Entwicklungen und Erfahrungen."

Schon früh habe Langendörfer die Debatte um den Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung bedrückt, und in all den Jahren seien die Enthüllungen und Abgründe zum Thema sexueller Missbrauch ein bleibendes Thema gewesen. Zuletzt habe der scheidende Sekretär in der begonnenen Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg, Impulse gesetzt.

"Der Papstbesuch 2011 trägt Deine Handschrift und zählt zu den Ereignissen, die Dich bis heute persönlich berühren. Es waren Höhen und Tiefen in Deiner Amtszeit, die Du stets mit Gottvertrauen und einer inneren Gelassenheit getragen hast", erklärte Bischof Bätzing und dankte Langendörfer zugleich für dessen theologische Expertise.

Überschneidungen von Politik und Glaube

Das ZdK bedankte sich für "ein verlässliches und bereicherndes Miteinander". Auch in schweren Zeiten, wie der Debatte um die kirchliche Schwangerenkonfliktberatung oder Aufdeckung sexualisierter Gewalt in der Kirche. "Die Überschneidungen von Politik und Glaube, von Gesellschaft und Kirche hat er immer sachkundig reflektiert", sagte Präsident Thomas Sternberg. "Respekt und Bewunderung für den sehr schwierigen Dienst", den er in der Bischofskonferenz geleistet habe, hätten sich seit seiner ersten Begegnung mit ihm vor 30 Jahren noch gesteigert.

Bätzing lobte zudem das wirtschaftliche und juristische Geschick, mit dem Langendörfer als Geschäftsführer den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) gesteuert habe. "All diese Fragen sind weder in der Jesuitenausbildung noch dem Theologiestudium vorgesehen, und es ist aller Ehren wert zu betonen, wie sehr Du Dich in die Details eingearbeitet hast, immer unter dem Blickwinkel des Wohls der Menschen." Sein Wirken werde nicht vergessen. "Es wird sich in das Neue, das kommt, einfügen", so der Limburger Bischof Bätzing.

Nachfolger noch ungewiss

Bei der kommenden Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe soll ein Nachfolger gewählt werden. Bis dahin wird die Aufgabe zunächst der Sekretariatsbereichsleiter für Weltkirche und Migration, Ulrich Pöner, als amtierender Sekretär übernehmen. Den VDD-Geschäftsführerposten wird vorerst der bisherige Stellvertreter Matthias Meyer als amtierender Geschäftsführer ausfüllen. (kna)