Katholische Kirche präsentierte sich in München

Bennofest: Gemeinsam für ein gutes Miteinander

Nach vier Jahren Coronapause konnte am Wochenende in München wieder das Bennofest gefeiert werden. Es erinnert an den Stadtpatron, den Heiligen Benno. Dabei stellten sich die unterschiedlichsten katholischen Initiativen und Verbände vor, aber auch die evangelische Stadtkirche oder Kulturvereine, die für viel Musik auf dem Bennofest sorgten.

Stimmungsvolle Atmosphäre beim Bennofest vor dem Liebfrauendom © Kiderle

München – Rund 40 gelbe Zeltdächer prägten am Wochenende die Münchener Fußgängerzone. Unter diesen Dächern präsentierten Ordensleute, kirchliche Ehren- und Hauptamtliche sich und ihre Arbeit. Die Malteser laden ein, Wiederbelebungsmaßnahmen zu üben. Am Stand der Legio Mariens können die Besucher Rosenkränze in allen Farben basteln, sogar in pink.

Bei den Armen Schulschwestern dürfen Passanten zu einer alkoholfreien Fahrt auf ein Bierbike steigen. Hilfswerke informieren, wie sie von München aus Menschen in Osteuropa oder auf anderen Kontinenten unterstützen. Standbetreiber und Besucher genießen die beiden Tage.

Motto "Frieden leben"

Der Katholikenrat der Region München, ein demokratisch gewähltes Laiengremium, und das Münchner Erzbistum veranstalten das Bennofest. Vor dem Frauendom haben sie eine große Bühne aufbauen lassen. Dort sind Profibands zu hören. Aber auch kongolesische oder ukrainische Kirchenchöre, ein Rapper aus einer katholischen Jugendeinrichtung oder die Caritas stellen sich dort vor. Alles unter dem Motto "Frieden leben".

Das Bennofest will zeigen, wie wenigstens im Kleinen unterschiedlichste Menschen für ein gutes Miteinander und Verständigung arbeiten, sich um den Nächsten kümmern. Das können Obdachlose, Alleinerziehende in Armut, Migranten oder auch Notleidende in anderen Ländern sein. Dafür setzen sich katholische Verbände in München mit ihren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern ein. Das Klima für dieses Engagement wird aber immer rauer, beobachtet Hiltrud Schönheit, die Vorsitzende des Katholikenrats.

Kritische Gespräche auf dem Bennofest

Tatsächlich suchen immer wieder Passanten auch das kritische Gespräch auf dem Bennofest. Da geht es um sexuellen Missbrauch oder das hierarchische System der katholischen Kirche. Das muss und soll sein. Auch Generalvikar Christoph Klingan wird auf diese Themen angesprochen. Vor den Ständen und vor der Bühne hat er aber vor allem den Eindruck gewonnen, dass die Einladung zum Feiern, zum Meinungsaustausch oder einfach zum Plaudern angekommen ist.

Viele Menschen erleben das Bennofest natürlich nur im Vorübergehen oder zufällig. Christoph Klingan, der als Generalvikar an der Verwaltungsspitze des Münchner Erzbistums steht, freut sich jedoch genau über diese Menschen, die oft ganz weit weg von der Kirche sind und wenig von ihr wissen.

Der Autor
Alois Bierl
Chefreporter Sankt Michaelsbund
a.bierl@michaelsbund.de