Katholisches Hilfswerk missio

Abschluss des Weltmissionsmonats mit Aufrufen zur Solidarität

Terror und Corona sind nur zwei Probleme der heurigen Schwerpunktregionen Mali, Niger und Burkina Faso. Beim Sonntag der Weltmission wurde über ihre Lage berichtet.

Bischof Jonas Dembele aus Mali (l.) und missio-Präsident Huber (r.) beim Einzug in den Passauer Dom. © missio

Aachen/Passau – Zum Abschluss des Weltmissionsmonats haben die katholischen Hilfswerke missio Aachen und München zu Solidarität und Frieden aufgerufen. "Gerade in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie ist es wichtiger denn je, dass wir zusammenhalten, auch über Kontinente hinweg", sagte der Münchner Präsident Wolfgang Huber am "Sonntag der Weltmission" beim Festgottesdienst im Passauer Stephansdom. Insbesondere an der Region Westafrika, die dieses Mal im Mittelpunkt stand, und den aktuellen Terror-Entwicklungen in Mali, Niger und Burkina Faso zeige sich, dass die Welt kaum etwas so sehr brauche wie "Baumeister des Friedens".

Der Passauer Bischof Stefan Oster erinnerte daran, dass derzeit düstere Wolken über Ländern Afrikas aufzögen. Umso wichtiger sei die Arbeit, die das Hilfswerk gemeinsam mit der Kirche vor Ort leiste. Bei seinen Reisen auf den Kontinent habe er den Eindruck gewonnen, was Christen dort täten, werde geschätzt und angenommen.

Terrorismus ernährt sich von Armut

Der eigens aus Mali gekommene Bischof Jonas Dembele bat in einer kurzen Rede ebenfalls um den Zusammenhalt. Die Krise, in der sich sein Land befinde, sei inzwischen eine internationale geworden. Deshalb könne sie auch nur mit einer gemeinsamen Anstrengung gelöst werden. "Der Terrorismus ernährt sich von Armut - wenn die Menschen keine andere Perspektive haben, schließen sie sich den Terroristen an", so seine Einschätzung. Der Kampf gegen die Armut sei ein Schlüssel für eine friedliche Zukunft.

Am Ende des Gottesdienstes wurde ein Grußwort von Manfred Weber (CSU) verlesen. Darin betonte der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, wie wichtig es sei, sich als Partner für ärmere Länder und Regionen in Afrika und der Welt insgesamt zu engagieren. Es gelte, die Menschen an die Hand zu nehmen und ihnen Wege aufzuzeigen, damit diese für sich selbst eine Perspektive schaffen könnten.

An der Seite der Menschen

Der Präsdent von missio Aachen, Dirk Bingener, betonte in einem Online-Format, dass die Kirche gerade in Corona-Zeiten an der Seite der Menschen stehen müsse. Mit Blick auf die Situation in Nigeria betonte er, es sei wichtig, dass von den Religionen ein Zeichen des Friedens ausgehe. Dies sei die besondere Verantwortung der Kirche und der Muslime in dem afrikanischen Land. "Religion ist immer für den Frieden und wird in jedem Fall missbraucht, wenn es darum geht, Gewalt zu legitimieren."

Bischof Stephen Mamza aus der Diözese Yola sagte, die wirtschaftliche Lage in Nigeria habe sich in der Pandemie verschlechtert. Insbesondere für Arme sei die Situation sehr schwierig. Er hoffe, dass sich der aktuelle Protest der Jugend zum Guten wende. "Wenn es eine globale Krise gibt, dann muss sie auch global gelöst werden", appellierte der Geistliche. Alle sollten zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden. "Das ist die Hoffnung."

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Um die im 19. Jahrhundert entstandenen missionarischen Initiativen besser zu koordinieren, rief Papst Pius XI. 1926 erstmals den Weltmissionssonntag aus. Jedes Jahr wird seither in rund 100 Ländern für die soziale und pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt gesammelt. (kna)

Live-Gespräche mit Gästen aus den Schwerpunktregionen Mali, Niger und Burkina Faso, moderiert von Brigitte Strauß-Richters, Moderatorin und Redakteurin beim Münchner Kirchenradio, können sie auf der Facebookseite von missio nachschauen.