Katholische Büchereiarbeit

Stabwechsel in der Landesfachstelle

Die Bibliotheksarbeit des Sankt Michaelsbunds erhält eine neue Führung: Claudia Maria Pecher folgt Michael Sanetra.

Michael Santra in der Buchhandlung "Michaelsbund" © SMB/Schlaug

München – 40 Jahre lang hat Michael Sanetra das Büchereiwesen der katholischen Kirche in Bayern mitgeprägt. Und nicht allein im Freistaat haben über 1000 Bibliotheken von seinem Fachwissen profitiert. Auch in Gremien und Arbeitskreisen auf Bundesebene und sogar in Österreich und Südtirol war er ein geschätzter Gesprächspartner und Ratgeber. Der 64jährige war das Gesicht unserer Büchereiarbeit, sagen Kollegen im Sankt Michaelsbund, an den die Landesfachstelle angegliedert ist, die Michael Sanetra über Jahrzehnte geleitet hat. In dieser Funktion hat er Büchereien bei Neu- und Umbauten beraten und auf fachliche Standards gedrungen.

Qualifikation von Ehrenamtlichen

Darum lag dem Diplom-Bibliothekar insbesondere die Qualifikation der meist ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Mitgliedsbüchereinen des Sankt Michelsbundes am Herzen. Unermüdlich hat er sich dabei für den fachlichen Austausch der Mitarbeiter eingesetzt, auf Zielgruppen und entsprechende Öffnungszeiten hingewiesen und Kommunen, Vereine oder Schulen als Kooperationspartner vorgeschlagen und Verhandlungen begleitet. Ebenso beharrlich ist er bei politischen und kirchlichen Ansprechpartner vorstellig geworden, um auf Zuschüsse für die Bibliotheksarbeit insbesondere auf dem Land zu dringen, wo sie zu den wichtigsten Kultureinrichtungen zählen.

Vielfältiges und christliches Medienhaus

Nach seinem Abschied in den Altersruhestand übernimmt nun Claudia Maria Pecher die Leitung der Landesfachstelle für Bibliotheken im Sankt Michaelsbund. Die 44jährige Literaturwissenschaftlerin arbeitete zuvor am Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main und ist Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Ihre neue Tätigkeit reizt sie vor allem deshalb, weil „der Sankt Michaelsbund ein vielfältiges Medienhaus ist, das vom Buch bis zu Fernsehen und Facebook reicht“, wie sie in einem Interview mit der Verbandszeitschrift „Treffpunkt Bücherei“ verraten hat. Genauso wichtig ist ihr aber der Verband als christliches Medienhaus, „was mir unglaublich wichtig erscheint in der heutigen Zeit“, um Werte und Überzeugungen weiterzugeben, die eine Gesellschaft für ihren Zusammenhalt benötige. Nun will sie ihr neues Wirkungsfeld zunächst kennenlernen. Einen besonderen Schwerpunkt ihrer zukünftigen Tätigkeit will sie auf die Leseförderung und -motivation legen, bei den die Bibliotheken in den Regionen eine Schlüsselrolle spielen.

Der Autor
Alois Bierl
Chefreporter Sankt Michaelsbund
a.bierl@michaelsbund.de

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Der Sankt Michaelsbund und sein Engel