Warmherzig erzähltes Cross-over aus Krimi, Familien- und Entwicklngsroman

Sebastian Stuertz: Das eiserne Herz des Charlie Berg

Er ist erst 19 und herzkrank. Aber Charlie Berg hält die Familie zusammen. Seinem geplanten Ausbruch aus der chaotischen Situation kommt ein tödlicher Jagdunfall dazwischen.

© Tara Wolff

Der Debutroman von Sebastian Stuertz beamt die Leserinnen und Leser zurück in die 90er Jahre. Im Mittelpunkt Ich-Erzähler Charlie,19 Jahre alt, schwer herzkrank und mit einem unfehlbaren Geruchssinn ausgestattet. Er kümmert sich als quasi „alleinerziehender Sohn“ nicht nur um seine autistische Schwester, sondern auch um seinen Vater, der dauerstoned im Keller seiner fruchtlosen Passion als Rockmusiker frönt. Der Roman hat mich zum Lachen und Weinen gebracht.

Charlie, der große Kümmerer der Familie, plant seinen Ausbruch. Er wird seinen Zivildienst auf einem Leuchtturm antreten und dort in der Abgeschiedenheit seinen großen Roman schreiben. Ein Abschiedsbesuch bei seinem Opa väterlicherseits, der als Förster und Wildhüter im Wald lebt, verläuft tragisch. Am Ende des Tages sind der Großvater, ein Wilderer und ein kapitaler Hirsch tot.

Doch Charlie muss aus gewissen Gründen zumindest die Leiche des Großvaters verschwinden lassen, bevor er sich mit der prall gefüllten Geldtasche des Wilderers aus dem Staub macht.

Drei Leichen gibt’s also zu Beginn und das bleibt nicht unbemerkt. Logisch, dass hier auch eine Kriminalhandlung in Gang kommt und man mit Charlie mitfiebert - der seine Spuren zwar, so gut es ging, verwischt hat, dem aber mit Kommissarin Carla Bentzin eine clevere Kommissarin gegenübertritt, die ihn zu durchschauen scheint. Die beiden liefern sich ein Katz- und Maus-Spiel, dem man mit Vergnügen zuschaut.


Buchtipp

Sebastian Stuertz: Das eiserne Herz des Charlie Berg

Btb, 720 S.

22 € inkl. MwSt.

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