Aktionswoche zur Schuldnerberatunng

"Schulden machen krank und Krankheit macht Schulden"

Der Caritasverband engagiert sich bei der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung. Denn die Verschuldung der Menschen in ganz Deutschland bleibt seit Jahren auf einem konstant hohem Niveau.

Viel zu schnell tappt man ungewollt in eine Schuldenfalle. Nun beteiligt sich der Diözesan-Caritasverband an einer Aktionswoche zur Schuldnerberatung. (Bild: fotolia) © fotolia

München –  Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen des Diözesan-Caritasverbands beteiligen sich an der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung von Montag, 6. Juni, bis Freitag, 10. Juni. Das Thema lautet „SCHULDEN MACHEN KRANKheit macht Schulden“ und macht den Zusammenhang von Schulden und Krankheiten deutlich. Dieser ist seit Jahrzehnten wissenschaftlich eindeutig belegt. Überschuldete Menschen haben im Vergleich zu anderen ein höheres Risiko zu erkranken, so das Ergebnis der Studie „Armut, Schulden und Gesundheit“ der Universität Mainz. Krankheiten wiederum könnten auch Ursache von Überschuldung sein.

In München und Oberbayern unterhält der Diözesan-Caritasverband in der Landeshauptstadt und in den Landkreisen München, Dachau, Fürstenfeldbruck, Pfaffenhofen, Freising, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen, Rosenheim, Mühldorf und Berchtesgadener Land Schuldnerberatungsstellen mit insgesamt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Jahr werden dort etwa 6300 Klient(inn)en professionell beraten. Unter dem Motto „ICH K€NN MICH AUS!“ gibt es auch ein Präventionsprogramm, das sich vor allem an Schülerinnen und Schüler richtet, aber auch an ältere Menschen und Multiplikatoren.

„Seit Jahren sind die Verschuldungszahlen auf einem konstant hohen Niveau. Hauptgründe sind Krankheiten, Arbeitslosigkeit sowie Trennung und Scheidung“, weiß auch Richard Borst, Fachdienstleitung Soziale Dienste im Caritas-Zentrum Innenstadt in München. „In den vergangenen Jahren kommen vermehrt Menschen mit psychischen Erkrankungen in die Beratungsstelle. Sie sind in ihrem beruflichen Alltag aus verschiedenen Gründen unter enormen Druck geraten und stecken dann schnell in der Schuldenfalle, da sie ihren finanziellen Verpflichtungen krankheitsbedingt nicht mehr nachkommen können.“

„Wenn es dann auch noch zu Beitragsschulden bei der Krankenkasse kommt, eine Situation die besonders selbständig Tätige betrifft, dann kommt zur Krankheit auch noch die Sorge vor einer nicht mehr sicher gestellten gesundheitlichen Versorgung, die oftmals in Resignation endet“, so Borst. Die Schuldnerberatung der Caritas in München unterstützt die Forderungen der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände, die sich für ein Recht auf Schuldnerberatung für alle, Zugang zur medizinischen Regelversorgung auch bei Beitragsschulden, präventive Gesundheitsvorsorge für Betroffene und Finanzierung von begleitenden Maßnahmen für Fachkräfte in der Beratung ausspricht. (pm)