Ermordete KLJB-Vorsitzende

Revision im Fall Maria Baumer eingelegt

Der Verteidiger des verurteilten Mörders von Maria Baumer hat Revision gegen das Urteil eingelegt. Wird diese zugelassen, geht der Fall vor den Bundesgerichtshof.

Laut Urteil des Landgerichts Regensburg wurde Maria Baumer 2012 von ihrem Verlobten ermordet. © Polizei Regensburg

Regensburg – Die Justiz bleibt weiter mit dem Fall Maria Baumer befasst. Am vergangenen Dienstag hatte das Landgericht Regensburg den Verlobten der 2013 tot entdeckten Baumer wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Eine Woche später legte nun der Pflichtverteidiger des Mannes Revision ein. Dies teilte das Gericht am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Zum weiteren Prozedere hieß es, es werde nun mehrere Wochen bis zur schriftlichen Abfassung des Urteils dauern. Danach müsse der Verteidiger seine Revision begründen. Werde sie zugelassen, gehe der Fall vor den Bundesgerichtshof.

Das Landgericht Regensburg hatte in der vergangenen Woche bei dem Verurteilten die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Damit folgte es dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte für Freispruch plädiert. Sollte dieses Urteil rechtskräftig werden, ist laut Gericht eine Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung nicht nach 15 Jahren möglich, sondern erst nach einer im Vollstreckungsverfahren festzusetzenden längeren Mindestverbüßungsdauer.

Im Mai 2012 verschwunden

Die 26-jährige Oberpfälzerin Maria Baumer war im Mai 2012 verschwunden, kurz nach ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) in Bayern. Im September 2013 fand ein Pilzsammler ihre sterblichen Überreste in einem Wald im Landkreis Regensburg. Nach dem Fund wurde ihr Lebensgefährte vorübergehend inhaftiert, aus Mangel an Beweisen aber wieder freigelassen.

Im Dezember 2019 hatte die Polizei den heute 36-jährigen Mann erneut unter dem Vorwurf des Mordes festgenommen. Gegen den einstigen Lebensgefährten Baumers sprächen einige Indizien, hieß es damals. Im Juli dieses Jahres hatte der Prozess begonnen. Die Richter gelangten schließlich zu der Überzeugung, dass der Mann seiner Verlobten heimlich eine hoch dosierte Kombination des Beruhigungsmittels Lorazepam und das Schmerzmittel Tramadol eingeflößt hatte. Baumer sei daraufhin bewusstlos geworden und später gestorben. Der Mann habe eine neue Beziehung zu einer Patientin anbahnen wollen, die er als Krankenpfleger betreut habe. Der Verurteilte bestreitet den Mord. (kna)