Papstbesuch in Afrika

Prophetische Reise eines Friedensbringers

Papst Franziskus startet heute zu seiner ersten Afrikareise, gerade vor dem abschließenden Besuch in der Zentralafrikanischen Republik wurde gewarnt. Der Präsident von Missio München ordnet die Bedeutung dieser Reise ein.

Papst Franziskus bei seinem Besuch in Ecuador (Bild: imago/epd) © imago/epd

München – Papst Franziskus hält die Reise in die derzeit von Unruhen geschüttelte Zentralafrikanische Republik für eine „prophetische Reise“. Er wolle bei seiner Afrika-Reise unbedingt auch dort bei den Menschen sein. Diese Einschätzung gab der Präsident von Missio München, Monsignore Wolfgang Huber, dem Münchner Kirchenradio in einem Interview.

Franziskus will vom 29. bis 30. November Bangui besuchen, die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. Sie ist die dritte und letzte Station seiner ersten Afrika-Reise. Zuvor besucht er Kenia und Uganda. Der Papst selbst hatte Anfang des Monats Zweifel am Besuch in dem vom Bürgerkrieg und seinen Folgen erschütterten Land erkennen lassen, zuletzt hatten staatliche Einrichtungen Frankreichs und die Gesellschaft für bedrohte Völker vor dieser Reise gewarnt.

Solidarität mit den Menschen

Der Heilige Vater nehme die Warnungen sehr ernst, die Drohungen würden ihn nicht kalt lassen, so Huber. Aber Franziskus wolle vor allem ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen dort setzen. Vor allem in der Zentralafrikanischen Republik setze man sehr große Hoffnungen in diesen Besuch. Huber ist sich sicher, dass Franziskus auf die Kontakte mit Menschen und die großen Gottesdienste trotz der Gefahr nicht verzichten möchte. Diese seien der Höhepunkt der Reise, so der Missio-Präsident, dessen Hilfswerk etliche Projekt in dem Land in der Mitte Afrikas unterstützt. Der Papst werde sicher mit muslimischen Vertretern zusammentreffen, so Huber.

Auch wenn die Rebellenbewegung Séléka zuletzt auch vor kirchlichen Einrichtungen nicht Halt gemacht habe, seien doch gerade die Bischöfe und Ordensleute diejenigen, die die Spirale der Gewalt zu unterbrechen versuchten, berichtet Huber. Sie möchten genau nicht so agieren, wie die Leute, die sie angegangen hätten. Das könne der Papst als Friedensbringer positiv verstärken.

Wichtige Bildungsprojekte

Der Papst, da ist sich Huber ganz sicher, werde vor allem die jungen Menschen ermuntern, im Land zu bleiben und sich nicht auf die Flucht zu begeben. Er werde darauf drängen, dass diesen Menschen Lebensperspektiven eröffnet würden. Darum freut sich Huber auch besonders, dass mit dem Besuch des Heiligen Vaters die Kirche vor Ort gestärkt wird. Das katholische Hilfswerk Missio München betreut etliche Projekte in dem Land, die genau dieses Ziel verfolgen: vor allem wolle man vor Ort menschenwürdige Lebensbedingungen entfalten, die dem Evangelium entsprächen. Ganz wichtig seien dabei Bildungsprojekte. (gw)

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