"Build Bridges, Not Walls"

Pax Christi bei Demo für Seenotrettung

Am Samstag findet in München eine Demonstration für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer statt. Warum sich die katholische Friedensbewegung "pax christi" daran beteiligt, lesen Sie hier.

Archivbild: Havariertes Flüchtlingsboot im Mittelmeer vor der libyschen Küste © imago/JOKER

München – Gegen das "Sterben im Mittelmeer" richtet sich eine Demonstration am Samstag in München, zu der das Bündnis "Seebrücke" aufgerufen hat. Nachdem seit Jahresbeginn über 1.500 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken seien und die Behörden der EU "systematisch" die private Seenotrettung blockieren würden, rufen die Organisatoren zu einer europaweiten Protestwoche "Build Bridges, Not Walls" auf ("Baut Brücken, keine Mauern"; Anm. d. Red.)

Beim Auftakt in München wird auch die katholische Friedensbewegung "pax christi" mit dabei sein. Viele Mitglieder von pax christi würden sich seit Jahren in der Flüchtlingshilfe engagieren, so Martin Pilgram, der Vorsitzende von pax christi in der Erzdiözese München und Freising. "Man kann im Mittelmeer nicht einfach Leute sterben lassen." Die Politik der Bundesregierung und der EU sei eine "Politik der Abschottung", betonte Pilgram im Gespräch mit mk online. Die aktuelle Lage im Mittelmeerraum stelle sich "katastrophal" dar.

Finanzielle Strafen

Der Vorsitzende plädiert für eine europaweite Lösung des Problems. "Es ist verständlich, dass Anrainerstaaten wie Italien und Griechenland sagen: wir können nicht alle Flüchtlinge für Europa aufnehmen." EU-Staaten wie Polen oder Ungarn dürften sich bei der Aufnahme von Flüchtlingen nicht einfach aus der Verantwortung stehlen. Länder, die sich einer solidarischen Haltung verweigerten, müssten innerhalb der EU finanziell bestraft werden.

Zudem seien laut Pilgram zwei Schritte notwendig: Den Flüchtlingen müssten legale Wege nach Europa eröffnet werden und zugleich müssten die Lebensumstände in ihren Herkunftsländern verbessert werden.

Klare Stimme der Kirchen

Es sei erfreulich, dass sich die Kirchen in Deutschland klar für eine christliche und humanitäre Lösung der Problematik aussprächen. "Und, dass sie das auch den christlichen Politikern bei uns sagen", erklärte Pilgram.

Die Demo "Build Bridges, Not Walls" beginnt am Samstag, 25. August, um 14 Uhr auf dem Europaplatz am Fuße des Friedensengels in München und soll dann über die Staatskanzlei zum Marienplatz führen.

Der Autor
Klaus Schlaug
Online-Redaktion
k.schlaug@michaelsbund.de

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