Willkommenszeremonie

Papst wünscht sich rebellische Jugend

Der Regen hat Hundertausende nicht davon abgehalten Papst Franziskus in Krakau offiziell willkommen zu heißen. Darunter auch die Pilger aus dem Erzbistum München und Freising. Der Papst hat mal wieder viele überrascht. Zur Zeremonie hat er sich nämlich nicht mit dem Auto fahren lassen.

Die Pilger haben Papst Franziskus in Krakau offiziell willkommen geheißen. Laut Vatikanangaben kann das Gelände 600.000 Menschen fassen. © KNA

Krakau/Tschenstochau - Mit einem farbenfrohen Fest ist Papst Franziskus auf dem Weltjugendtag im polnischen Krakau von Hunderttausenden Menschen willkommen geheißen worden. Der Papst bestärkte die jungen Leute am Donnerstagabend, "rebellisch" zu sein und die Gesellschaft zu verändern. Betrübt äußerte er sich über Jugendliche, die "das Handtuch geworfen haben, bevor sie zum Wettkampf angetreten sind". Viele schienen "vorzeitig in Pension gegangen zu sein". Dies seien zugleich "gelangweilte und langweilige Jugendliche". Ausdrücklich rief er zu Offenheit gegenüber Fremden auf.

Papst fährt Bahn

Zu dem Fest war Franziskus gemeinsam mit behinderten Jugendlichen in einer Straßenbahn gefahren. Auf den Krakauer Blonia-Wiesen hielt regnerisches Wetter die überwiegend jugendlichen Teilnehmer nicht davon ab, dem 79-Jährigen einen jubelnden Empfang zu bereiten. Nach Vatikanangaben kann das Gelände 600.000 Menschen fassen. Eröffnet wurde das Treffen mit tänzerischen Darbietungen, in denen sich Länder und Kulturen mit typischen Kostümen und Klängen sowie Flaggen und Heiligenbildern ihrer Nationen präsentierten. Franziskus folgte den temperamentvollen Einlagen mit teils sichtlichem Vergnügen.

Barmherzigkeit hat ein junges Gesicht

Er ermutigte die Jugendlichen, "sich allen entgegenzustellen, die behaupten, es könne sich nichts ändern". In gesellschaftlichen Debatten engagierte junge Menschen nannte er "ein Geschenk des Himmels". Und weiter: "Es ist schön und es tröstet mein Herz, euch so rebellisch zu sehen." Die Kirche wolle von ihnen lernen, "wieder neu auf die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters zu vertrauen"."Die Barmherzigkeit hat immer ein junges Gesicht", sagte Franziskus. Er verwies dabei auf den "Mut, aus Bequemlichkeiten aufzubrechen". Als Beispiele nannte er die Zuwendung zu Heimatlosen und Hungernden, auch die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten.

Super Stimmung - tolle Predigt

Bei den Pilgern aus dem Erzbistum München und Freising kam die Eröffnungszeremonie gut an. Es sei eine super Stimmung gewesen und der Papst habe ein tolle Predigt gehalten, so Anian Merk aus Bad Aibling. Es sei einfach ein Traum, alle seien gut drauf. Besser könne es nicht laufen. Ein Mitpilger beschrieb die Stimmung als " sehr harmonisch, friedlich und einladend". Man spüre, dass da Wärme und Geborgenheit sei.