Jüdischer Kalender

Neujahr im September

Frohes neues Jahr! Das wünschen sich heute alle Juden. Denn sie feiern heute den Beginn des Jahres 5773. Auch ein bayrischer Bischof gratuliert den jüdischen Mitbürgern.

Im Judentum wird sich durch ein mit Honig bestrichener Apfel ein gutes, neues Jahr gewünscht. (Bild: imago) © imago

München - Am Montag war der erste Tag des jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha Schana bei dem, nach jüdischer Zeitrechnung, der Beginn des Jahres 5773 gefeiert wird. Im Gegensatz zu den meisten jüdischen Feiertagen dauert dieses Fest ganze zwei Tage und findet am Anfang des Monats Tischri statt. Dies ist der Monat, in dem die Sklaverei in Ägypten endete und nach jüdischem Glauben auch die Welt und der erste Mensch erschaffen wurden. Während diesen Tagen gilt, wie bei allen anderen Feiertagen und dem Schabbat auch, ein striktes Werk- und Arbeitsverbot. Rosch ha Schana bedeutet übersetzt „Kopf des Jahres“ und es sind Tage der Erinnerung an den Bund zwischen Gott und Israel. Die Menschen sollen sich vom Bösen abwenden und ihre Pflichten wahrnehmen. Zudem werden die zehn Bußtage eingeleitet, die im Jom Kippur , dem Versöhnungstag, enden. Als äußeres Zeichen, das die Menschen an eben diese Pflichten zu erinnern, dient der Schoffar, ein Widderhorn, das an mehreren Stellen im Morgengebet geblasen wird. Als besonderes häusliche Ritual gilt die Segnung von Baumfrüchten, die an die Segnung des Brotes angeschlossen wird. Dazu wird ein Apfel genommen und vor dem Verzehr mit Honig bestrichen, wodurch der Wunsch nach einem Guten und Süßen Jahr zum Ausdruck gebracht wird .

Grußwort von Kardinal Marx

Zu Ehren diesem Festes gratulierte Reinhard Kardinal Marx am Wochenende allen jüdischen Mitbürgern und würdigte die Fortschritte des katholisch-jüdischen Gesprächs. Er betont, dass der Konzilsbeschluss, der dieses Jahr seinen 50. Jahrestag hat, die theologische Grundlage für ein neues Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum und zu den anderen Religionen gelegt habe und dadurch auch ein freundschaftliches Miteinander entstünde. „Für mich ist der jüdisch-christliche Dialog ein Zeichen der Hoffnung in einer Zeit, in der die Zahl religiös motivierter Gewalttaten in erschreckender Weise zugenommen hat. In zu vielen Teilen der Erde wird Hass gegen Andersgläubige gepredigt und Gewalt im Namen Gottes verübt.“ beteuert Marx. Dabei dankte er auch Dr. Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats für Juden in Deutschland, für seine Solidarität bei der Unterstützung verfolgter Christen im Nahen Osten und in Teilen Afrikas. (mf/kna)