Särge statt Schnitzel

Münchner Gastronom will ins Bestattungsgewerbe wechseln

Stephan Alof sucht eine neue berufliche Herausforderung. Dabei will der den Sarg ins Wohnzimmer bringen.

Stephan Alof will Särge ins Wohnzimmer holen. © aleluk - stock.adobe.com

München – Stephan Alof (53), Münchner Gastronom und ehrenamtlicher Kirchenpfleger, plant einen Berufswechsel. Statt um Schnitzel will er sich künftig um Särge kümmern und ein Bestattungsunternehmen eröffnen, wie Alof der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch) sagte. Das Thema treibe ihn, der früher als Intensivkrankenpfleger arbeitete, schon einige Zeit um. "Ich glaube, dass die Erwartungen an eine Bestattung oder eine Form der Verabschiedung mittlerweile anders sind." Das laufe heute nicht mehr zeitgemäß ab.

Eine andere Art von Särgen

Alof verwies darauf, dass die von Bestattern angebotenen Särge in der Regel alle gleich ausschauten. Eine befreundete Künstlerin habe deshalb eine andere Art von Särgen entwickelt. Diese Särge könnten schon zu Lebzeiten in der Wohnung aufbewahrt werde, ohne dass sie erkennbar seien, etwa als Kleiderschrank oder Sideboard. Erst am Tag des Todes werde das Möbel dann zum Sarg. "Das mag für manche furchtbar sein, ein Sarg in der Wohnung. Für andere ist es aber genau das Richtige." Dem Thema, findet der Katholik, solle man nicht ausweichen.

Neue Wege gehen

Seine neue berufliche Herausforderung geht Alof optimistisch an. Selbst wenn nicht alles geändert werden könne, so sei es möglich, Dinge anzustoßen. Mit Pfarrer Rainer Maria Schießler, der über München hinaus auch als unkonventioneller Seelsorger und Bestsellerautor bekannt ist, habe er in den vergangenen Jahren auch sehr viel angestoßen, etwa neue Wege in der Liturgie und der pastoralen Arbeit. (kna)