Roman über Kriegserlebnisse

Mit magischer Genauigkeit auf den Vater geblickt

Für viele Menschen um die sechzig war Ralf Rothmanns Roman „Im Frühling sterben“ ein Schlüssel zu den oft unausgesprochenen Erinnerungen ihrer Väter, die als Jugendliche in den Zweiten Weltkrieg geschickt wurden und sich während der Wirtschaftswunderzeit in die Arbeit stürzten.

Groß und widersprüchlich:Indonesien, Ehrengast der Buchmesse © © Kemal Jufri

Ralf Rothmann, Träger, des Kunst und Kulturpreises der deutschen Katholiken 2014 hat mit diesem Buch ausgehend von der Geschichte seines eigenen Vaters einen Nerv getroffen. Der Schriftsteller benutzt in seinem Roman vielfach biblische Sprache und auch Bibelzitate, da liegt die Frage nach der Kraft von Religion und Glaube für die betroffenen Generation nahe. Der Roman beschäftigt sich auch mit der unbewussten Verwicklung der Kindergeneration in die Kriegserlebnisse.

Ralf Rothmann: Im Frühling sterben, suhrkamp, 235 S., 19,95

Weitere Themen:

Das Buch von Navid Kermani, für das er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommt. Das Staunen über die Kunst, die einer Religion entspringt ist sein Thema

Navid Kermani: Ungläubiges Staunen, Beck, 288 S., 24,95 €

Ein kleines Fest für Literatur aus Indonesien richtet die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr aus, Indonesien ist Ehrengast dort. Ein Land mit 250 Millionen Einwohner, das sich über drei Zeitzonen erstreckt. Bisher gab es kaum indonesische Bücher auf deutsch, welche lohnen sich zu lesen?

Ayu Utami: Saman 264 S., 11,90 € Larung, 328, 19,90 € beide Horlemann Verlag

Andrea Hirata: Der Träumer, Hanser Berlin, 208 S., 18,90 €