Erzbischof Schick über den Heiligen

Maximilian Kolbe - ein Symbol der Versöhnung

Der Heilige Maximilian Kolbe starb heuer vor 75 Jahren im Konzentrationslager Auschwitz. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist Stiftungsratsvorsitzender der Maximilian-Kolbe-Stiftung und würdigt ihn anlässlich seines Todestags.

Der Franziskaner-Pater Maximilian Kolbe wird heute in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. (Bild: imago) © imago

Bamberg – Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den heiligen Maximilian Kolbe als Symbol für die deutsch-polnische Versöhnung gewürdigt. Der Franziskanerpater, der am 14. August vor 75 Jahren im Hungerbunker des Konzentrationslagers Auschwitz starb, habe von Anfang an eine entscheidende Rolle gespielt, sagte Schick am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Schon Papst Johannes Paul II. habe ihn seit 1963 immer wieder als "Patron und Motor der Versöhnung" bezeichnet. Diese sei zwischen Deutschen und Polen ohne Auschwitz nicht möglich, so der Erzbischof.

Prozesse der Versöhnung fördern

Schick ist Stiftungsratsvorsitzender der 2007 gegründeten Maximilian-Kolbe-Stiftung, der Nachfolgeorganisation des 1973 ins Leben gerufenen Maximilian-Kolbe-Werks. Dieses habe die Aufgabe gehabt, den Überlebenden der Konzentrationslager und Ghettos zu helfen. Dadurch sei auch der Friedensprozess zwischen Deutschen und Polen und anderen Nationen, die vom Hitler-Terror heimgesucht worden seien, gefördert worden, so der Erzbischof. Er ist auch deutscher Leiter der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz.

Auch wenn es bald keine KZ-Opfer mehr gebe, sei der Versöhnungs- und Friedensprozess noch nicht abgeschlossen, betonte Schick. Mit der Stiftung sollen junge Menschen zu "Promotoren der Versöhnung und des Friedens für ihre Länder" ausgebildet werden. Dies geschehe etwa mit dem Workshop, der seit zehn Jahren junge Menschen aus Europa in Auschwitz rund um den Todestag von Maximilian Kolbe zusammenbringe. Der Heilige sei ein Symbol und könne auch Versöhnungsprozesse in anderen Ländern, etwa der Ukraine, in Russland, den Balkanstaaten oder in Ruanda, Burundi und dem Sudan fördern, erklärte der Erzbischof. (KNA)

Maximilian Maria Kolbe wurde am 7. oder 8. Januar 1894 in Zdu?ska Wola, Generalgouvernement Warschau, Russisches Kaiserreich geboren. Der polnische Franziskanerpater war ein glühender Marienverehrer und Herausgeber christlicher Zeitungen. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt. 1941 wurde er verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er für einen Mithäftling in den Hungerbunker ging. Papst Johannes Paul II. sprach P. Maximilian Kolbe am 10. Oktober 1982 heilig.