Großer Helfer-Wettberwerb

Malteser Hilfsdienst feiert 60-jähriges Bestehen

Der Malteser Hilfdienst feiert sein Jubiläum mit einem Bundeswettbewerb von 1.800 ehrenamtlichen Helfern in Aachen. Dazu wird der Großmeister des weltweit tätigen Malteserordens, Fra' Matthew Festing, erwartet.

Malteser Katastrophenschutzübung in Maxlrain (Bild: Sankt Michaelsbund)

Köln/Aachen - Der Malteser Hilfsdienst feiert am Wochenende sein 60-jähriges Bestehen. Zur zentralen Jubiläumsveranstaltung des karitativen Dienstleisters in Aachen kommen am Samstag 1.800 ehrenamtliche Helfer aus ganz Deutschland zu einem Bundeswettbewerb zusammen. Bei der Veranstaltung werden die besten Ersthelfer und Retter ermittelt, wie die Malteser am Dienstag in Köln mitteilten.

Der Malteser Hilfsdienst hat nach eigenen Angaben rund eine Million Mitglieder und Förderer. Die katholische Hilfsorganisation unterhält deutschlandweit Einrichtungen an rund 700 Standorten, in denen nach eigenen Angaben rund 23.600 Hauptamtliche und fast 50.000 Ehrenamtliche mitarbeiten. Neben dem Rettungsdienst engagiert sich der Verband unter anderem im Hausnotruf-Dienst, in der Erste-Hilfe-Ausbildung, im Zivil- und Katastrophenschutz oder dem ambulanten Pflege- und Hospizdienst. Zudem ist er Träger von acht Krankenhäusern, 21 Altenheimen, zehn Betreuungseinrichtungen für Spätaussiedler und 45 Jugendhilfe-Häusern.

Der Hilfsdienst wurde am 1. Januar 1953 vom Deutschen Caritasverband und dem Malteserorden auf Anregung des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer gegründet, der neben den weltlichen Verbänden für Erste Hilfe und Katastrophenschutz auch eine katholische Organisation wünschte. Von der ersten Geschäftsstelle in Münster - heute befindet sich die Zentrale in Köln - etablierte sich der Hilfsdienst in allen bundesdeutschen Diözesen.

Der Ungarnaufstand von 1956 war Startschuss für die Flüchtlingsbetreuung. Der Malteser-Auslandsdienst hilft in Krisengebieten. Ende der 60er Jahre kamen bei einem Einsatz in Vietnam drei Mitarbeiter ums Leben. 1989 kümmerten sich die Malteser um DDR-Flüchtlinge in den Lagern der deutschen Botschaft in Budapest. Seit 1958 ist der Hilfsdienst auch ein wichtiger Akteur des Katastrophenschutzes. So war er 1962 bei der Sturmflut in Hamburg oder 2002 beim Hochwasser im Osten im Einsatz.

Bundesweite Aufmerksamkeit erhalten die Malteser mit ihrer Notfallseelsorge und den inzwischen zwölf Praxen der "Malteser Migranten Medizin" für Menschen ohne Krankenversicherung. Regelmäßig organisiert der Verband Behindertenwallfahrten nach Rom. Zum Bundeswettbewerb in Aachen wird der Großmeister des weltweit tätigen Malteserordens, Fra Matthew Festing, erwartet, wie es hieß. Bei dem Leistungsvergleich treffen Schulsanitäter sowie Jugendliche und Erwachsene aufeinander, die sich über regionale Ausscheidungswettbewerbe qualifiziert haben. Wie in früheren Wettbewerben werden realistische Szenarien simuliert, etwa ein Flugzeugabsturz oder ein Gas-Austritt in einer chemischen Fabrik. Dabei müssen die Helfer eigenständiges Handeln sowie taktisches und handwerkliches Geschick unter höchstem Zeitdruck unter Beweis stellen. (kna/sts)