Kolping Spendenaktion für Ecuador

„Jetzt ist die Zeit, das Leid zu teilen“

Über 600 Tote, 12.000 Verletzte und fast 30.000 Menschen, die obdachlos geworden sind: das ist die vorläufige Bilanz des Erdbebens in Ecuador. Für die Partnerschaft der Kolpingwerke im Erzbistum und Ecuador ist die Katastrophe eine echte Bewährungsprobe.

Fast 30.000 Menschen haben nach dem Erdbeben in Ecuador kein Dach über dem Kopf (Bild: imago-Agencia EFE) © imago Agencia EFE

München – „Dieses Erdbeben hat unsere ganzen Pläne zerstört. Alles, was wir gestern angedacht haben, muss neu aufgestellt werden“. Diese Einschätzung der Lage steht in einer E-Mail aus der Kolping-Geschäftsstelle in Ecuadors Hauptstadt Quito. Als Alfred Maier die Zeilen liest, wird ihm schnell klar, dass das Erdbeben die Partnerschaft mit dem Kolpingwerk in Ecuador grundlegend verändern wird. Man werde die Zusammenarbeit und die finanziellen Hilfen für die Partner in Ecuador neu definieren müssen, so der Kolpingwerk-Geschäftsführer im Interview mit dem Münchner Kirchenradio. Eine Spendenaktion soll dabei helfen, den Wiederaufbau langfristig zu unterstützen.

Nachhaltig helfen, wo die Not am größten ist

Soforthilfe kam für den Kolping-Diözesanverband erst einmal nicht in Frage. Dazu fehlten die Infrastruktur und die Manpower. Als erstes habe man eine Beileids-Mail geschickt. Es sei für alle überraschend gewesen, wie sehr die emotionale Hilfe vor Ort angenommen wurde. Die vielen positiven Reaktionen von den Freunden aus Ecuador hätten aber auch gezeigt, dass die Zerstörung größer ist als angenommen. Deshalb habe man die Entscheidung getroffen, dass man nachhaltig helfen wolle. Man besitze zwar nicht die finanzielle Power, hunderte von Häusern zu bauen. Aber das Münchner Kolpingwerk werde trotzdem dort helfen, wo die Not am größten ist, kündigte Maier an. Nach der anfänglichen Ohnmacht sei er nun zuversichtlich, dass die Spendenaktion Wirkung zeigen wird. Nicht zuletzt die große Solidarität in den Kolpingsfamilien des Erzbistums, die er überall erlebt, stimme ihn zuversichtlich. Alle seien sich einig, dass es jetzt an der Zeit sei, das Leid zu teilen.

Spenden gehen ohne Abzüge nach Ecuador

Ende Mai werde man mit den Kolping-Verantwortlichen sprechen, wo sie das Geld am besten einsetzen können. So sei sichergestellt, dass die Spenden auch effektiv eingesetzt werden. Außerdem würden die Spendengelder direkt an das Kolpingwerk in Ecuador überwiesen, so dass keine Verwaltungsgebühren anfallen, versichert Maier. (ph)

Wie Sie über das Kolpingwerk für die Erdbebenopfer in Ecuador spenden können, erfahren Sie hier.