Die anstrengende Woche des Bloggers:

Jesuiten-Treffen in Uppsala

Weniger als 10 Tage, dann ist Blogger Martins Zeit in Schweden vorbei. Aber jetzt hatte er in Uppsala noch mal richtig viel zu tun...

Die Universität in Uppsala (Bild: borisb17-fotolia.com) © borisb17-fotolia.com

Uppsala – Die „härteste“ Woche hier in Uppsala liegt nun hinter mir. Die viertägige Konferenz „Jesuit European Faculties of Philosophy and Theology Meeting“, die hier in Uppsala stattgefunden hat, hat das Newmaninstitut quasi kurzzeitig aus dem Sommerschlaf geholt. Normalerweise ist die Hochschule aufgrund der Semesterferien im Juli ausgestorben, nun haben rund 25 hochrangige Jesuiten aus ganz Europa, der vatikanische Unterstaatssekretär der Kongregation für das katholische Bildungswesen, ein ehemaliger schwedischer Umweltminister und viele mehr das Newmaninstitut bevölkert. Sie alle kamen hier nach Uppsala um über Schwerpunkte der künftigen jesuitischen Hochschularbeit und -forschung in Europa zu diskutieren. Dabei standen unter anderem Themen wie der interreligiöse Dialog mit dem Islam, ökologische und umweltbedingte Herausforderungen oder auch ignatianische Studien (Ignatius von Loyola war der Gründer des Jesuitenordens) auf der Diskussionsagenda. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten musste im Hintergrund so einiges organisiert werden: Von Aufbau des Caterings über den technischen Support der Mikrophonanlage bis hin zu touristischen Auskünften. Die Tage wurden für mich daher dementsprechend lange, wobei Freude und Spaß nicht zu kurz kamen. Dies insbesondere da ich mich mit Diego aus dem Planungsstab der Jesuiten in Brüssel und John, dem Präsidenten der Konferenz der europäischen Jesuitenprovinziale, sehr gut verstand. Hand in Hand haben wir diese vier Tage daher (sowohl inhaltlich, wie auch organisatorisch) zur Zufriedenheit aller gut gemeistert. Das merkte ich insbesondere daran, dass sich sehr viele Teilnehmer am Ende persönlich bedankten. Eine schöne Geste, die ich so nicht erwartet hatte.

Traditionell steht am letzten Tag einer solchen Konferenz auch noch ein kleines touristisches Programm auf der Tagesordnung. So machten sich die Tagungsteilnehmer und das Organisationsteam am Mittwoch auf um die evangelisch-lutherische Domkirche, die Universitätsbibliothek Carolina Rediviva und das Schloss in Uppsala zu besichtigen. Sichtlich beeindruckt zeigten sich alle vor allem von der in der Bibliothek extra für uns vorbereiteten Ausstellung über Schriften und Bücher aus dem ehemaligen Jesuitenkolleg Braunsberg/Polen. Nachdem Schweden diese Region im 16 Jahrhundert besetzt hatte, landeten die Bücher irgendwann in der Universitätsbibliothek in Uppsala. Spannend – nicht nur für mich ? solche Zeugnisse der (jesuitischen) Geschichte einmal hautnah zu sehen und in ihnen sogar blättern zu dürfen.

Zwischen der Organisation der Tagung – genauer gesagt dienstags um halb sechs in der Früh – haben wir auch noch unsere Mitpraktikantinnen Lena und Britta verabschiedet und zum Bahnhof gebracht. Richtig gelesen: Zum Bahnhof! Ihre Heimreise (immerhin jeweils rund 1.300 km) haben beide nämlich mit dem Zug und nicht mit dem Flugzeug angetreten. Alles andere wäre ihnen nach so langer Zeit in Schweden „zu einfach gewesen“. An dieser Stelle schöne Grüße nach Erfurt und Lingen! Nächste Woche heißt es dann auch für mich Koffer packen. In weniger als 10 Tagen geht es (leider) schon zurück nach Deutschland... (Martin Rosenberger)