Tag der offenen Tür im neuen Ordinariat

Interessante Einblicke

Hunderte Schaulustige haben am Wochenende das neue Verwaltungsgebäude des Erzbistums in der Münchner Kapellenstraße besichtigt. Wir waren bei den Hausführungen mit dabei.

Beim Tag der offenen Tür gab es auch einen Luftballonwettbewerb. Im Innenhof des neuen Verwaltungsgebäudes ließ man die Luftballons steigen. (Bild: Sankt Michaelsbund/Biermann) © Sankt Michaelsbund/Biermann

München – Hätten Sie gewusst, dass der großartige Blick auf die Domtürme aus einem Großraumbüro im Dachgeschoss des neuen Ordinariatsgebäudes schon 1839 den Erfinder Carl August von Steinheil inspirierte, so dass er gemeinsam mit seinem Kollegen Franz Ritter von Kobell vom gleichen Standort aus mit einer Kamera-Eigenkonstruktion in stundenlanger Belichtungszeit von den Türmen eine der ersten Fotografien Deutschlands anfertigte? Oder, dass es in der Vergangenheit Phasen gab, in denen das Ordinariat rund 4.000 Computer-Hacker-Angriffen pro Tag ausgesetzt war? Solche und weitere ungewöhnliche Details konnte man mitunter beim „Tag der offenen Tür“ am Samstag im neuen Dienstgebäude an der Kapellenstraße 4 erfahren. Bei strahlendem Sonnenschein war der Ansturm der Interessierten schon in den Vormittagsstunden enorm, es bildeten sich an der kostenlosen Ausgabe der Besucherausweise, die für die Hausführungen notwendig waren, mitunter lange Schlangen.

Mitarbeiter des Ordinariats standen alle 15 Minuten für Führungen zur Verfügung, die Münchner Kirchenzeitung wurde an einem eigenen Stand kostenlos verteilt. Eine große Hüpfburg in der Kapellenstraße entwickelte sich zum Spielplatz, im Wirtschaftsinnenhof konnte man sich auf Bierbänken im Sonnenschein Schweinsbraten, Spareribs oder Kaffee und Kuchen schmecken lassen. Für Stimmung sorgten die Innleit’n Musi mit Blasmusik, die Rolli-Gang oder das „Munich-Swing-Trio“.

Die Hausführung ging auch durch die Bibliothek
Die Hausführung ging auch durch die Bibliothek. (Bild: Sankt Michaelsbund/Ertl)

Die Führungen gingen kreuz und quer durch das Verwaltungsgebäude. Spektakulär empfanden viele Besucher das knallig-bunte Farbkonzept in den Treppenaufgängen der verschiedenen Ebenen, das der besseren Orientierung dienen soll. Der Rundgang führte vorbei an der Kantine, den Konferenzräumen im Erdgeschoss zum begrünten Innenhof des Dienstgebäudes hin, durch Treppenhäuser und lange Gänge, vorbei an Büros, Teeküchen und Eltern-Kind-Räumen.

Besonders beliebt war der Blick in den großen Sitzungsaal der Ordinariatskonferenz mit den akkurat aufgestellten Laptops und dem großen Flachbildschirm-Fernseher. In der geräumigen Dienstbibliothek im dritten Stock mit ihren „stillen Arbeitsplätzen“, so erfuhr man, haben Handys zu schweigen. Die Hausführungen endeten in der futuristisch anmutenden Hauskapelle, dem Herzstück des Gebäudes. Deren Weihe steht noch bevor, daher brannte auch noch kein ewiges Licht. Doch hätte von Steinheil, wenn er denn wiederkäme, in ihr sicher wieder ein interessantes Foto-Motiv. (Florian Ertl)